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Schweizer Wahrzeichen in Mailand soll bleiben

Das Centro Svizzero an der Piazza Cavour soll das Wahrzeichen der Schweiz in Mailand bleiben. Keystone

Finanzminister Hans-Rudolf Merz will die Probleme des Centro Svizzero in Mailand lösen, ohne es zu verkaufen. Eine Abtretung liege nicht im Interesse der Schweiz.

Dieser Inhalt wurde am 19. April 2007 - 15:22 publiziert

Wegen mangelnder Ertragskraft und ungenügender Verwaltung wollte das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) das Gebäude abstossen.

Die Spekulationen um die Zukunft des 20-stöckigen Hochhauses mit Nebengebäuden sind von Bundessrat Hans-Rudolf Merz beendet worden.

Noch am Montag hatte auch er den Verkauf als eine Möglichkeit bezeichnet.

In einem Interview mit der Walliser Tageszeitung Le Nouvelliste sagte Merz, eine Abtretung liege nicht im Interesse der Schweiz. Damit erteilt er den Plänen von BBL-Direktor Gustave Marchand eine klare Abfuhr.

Marchand soll laut Tages Anzeiger den Verkauf ohne Wissen seines Chefs in Gang gesetzt haben. Er habe entgegen späteren Darstellungen vor Ostern nicht ein Gesprächsangebot nach Mailand geschickt.

In diesem Schreiben wurde der Verwaltungskommission des Centros vielmehr mitgeteilt, dass der Verkauf bereits beschlossen sei.

An Gustave Marchand sei es nun, mit dem Präsidenten der Verwaltungskommission des Centros, Luca Minoli, eine Lösung zu suchen, sagte Dieter Leutwyler, Sprecher des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD). Das Gebäude solle fortan so verwaltet werden, damit ein angemessener Ertrag erwirtschaftet werden könne.

Heftige Kritik gegen Verkauf

Die Pläne des BBL hatten zuvor heftige Reaktionen ausgelöst. Die Tessiner Regierung erklärte am Dienstag, sie würde einen Verkauf als Ohrfeige empfinden. Das Centro sei ein unverzichtbares Zeichen der Schweizer Präsenz in Italien.

Im Gebäude sind das Generalkonsulat, die Handelskammer, Schweiz Tourismus und der Schweizerverein untergebracht. Da diese Institutionen nur einen reduzierten oder keinen Mietzins bezahlen, werfe das Zentrum zu wenig Rendite ab, hatte das BBL die Verkaufspläne begründet.

Laut Tages Anzeiger könnte als Einnahmequelle des Centros noch das Kulturzentrum, die Aussenstelle der Kulturstiftung Pro Helvetia dienen. 2004 war zwar entschieden worden, dass keine Miete bezahlt werden müsse. Diese Regelung laufe jedoch Ende Jahr aus.

Müsste das Kulturzentrum jedoch eine marktgerechte Miete entrichten, könnte es wohl nicht weiter existieren.

swissinfo und Agenturen

Centro Svizzero

Die Einweihung des Centro Svizzero fand 1951 statt. Armin Meili, Direktor der Landesausstellung von 1939 in Zürich, hatte den Bau entworfen.

Der Bau des vorderen und niedrigeren Gebäudes begann 1949. Auf dem Terrain stand zuvor das Hotel Cavour.

1952 folgte die Einweihung des Hochhauses, das mit 20 Stockwerken und einer Höhe von 80 Metern bis 1960 das höchste Gebäude Mailands war. Dann wurde es vom Pirellone übertroffen.

Im Schweizer Zentrum waren immer schon die wichtigsten Schweizer Organisationen von Mailand vertreten. Darunter der Schweizerverein, der so einen neuen Sitz fand, nachdem 1943 der ehemalige Sitz in der via Disciplini bei einem Fliegerangriff zerstört worden war.

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