Schweizer Stahlgigant streicht 350 Stellen
Die Wirtschaftskrise trifft den Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach hart. Er wies am Freitag einen Halbjahresverlust von 149 Millionen Euro aus und kündigte den Abbau von 350 Arbeitsplätzen in diesem und im kommenden Jahr an.
Für das erste Halbjahr 2008 hatte Schmolz+Bickenbach noch einen Gewinn von 108,6 Millionen Euro gezeigt. Auch operativ zeigte die Emmenbrücker Unternehmung rote Zahlen: Es resultierte im ersten Semester einen Betriebsverlust von 166,5 Millionen Euro, verglichen mit einem Betriebsgewinn von 184,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Der Umsatz brach um mehr als die Hälfte auf 1,05 Milliarden Euro ein. Die Zahlen waren weit schlechter als von Analysten erwartet.
Die ohnehin schwierige Lage sei durch einen massiven Lagerabbau der Kunden zusätzlich verschärft worden, teilte Schmolz+Bickenbach mit. Zudem hätten sinkende Schrott- und Legierungspreise die Margen beeinträchtigt und 15 Millionen Euro an Restrukturierungskosten das Ergebnis belastet.
Massnahmen zur Sicherstellung der Finanzierung seien eingeleitet, und verschiedene Projekt zur Ausrichtung der Kapazitäten auf ein tieferes Nachfrageniveau würden umgesetzt. Dazu gehört der Abbau von 350 Stellen im laufenden und im nächsten Jahr.
Schmolz+Bickenbach verzeichnete in den vergangenen Wochen erste Erholungszeichen am Markt, die sich durch zunehmende Bestellungen äusserten. Für das ganze Jahr geht die Unternehmung aber von deutlich tieferen Umsatzerlösen aus als 2008 und erwartet "negative Ertragswerte", wie es in der Mitteilung heisst.
Die Firma ist 2006 aus der Swiss Steel (Zusammenschluss der Stahlfirmen Von Roll und von Moos) und der Schmolz + Bickenbach KG Deutschland entstanden.
swissinfo.ch und Agenturen

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