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Schweizer Ski-Stars vor dem Aussterben retten

Der Schweizer Ski-Star Bruno Kernen vor einem Plakat für die Kampagne. Keystone

Der Schweizer Skiverband will sich mit einer Solidaritätsaktion aus seinem sportlichen und finanziellen Wellental retten.

Dieser Inhalt wurde am 18. Oktober 2005 - 10:15 publiziert

Auf Plakaten wird ein Schweizer Ski-Star mit andern aussterbenden Arten wie Schreiadler, Luchs oder Braunbär verglichen.

"Retten Sie den Schweizer Skistar vor dem Aussterben" – so lautet das Motto der orginellen Solidaritätsaktion mit zoologischem Bezug. Damit erhofft sich der Skiverband Swiss-Ski einen Erlös von einer Million Franken.

Dieser soll in verschiedene Projekte der Nachwuchsförderung fliessen, so in die neugegründete Akademie in Brig. "Wir wollen das Bewusstsein der Schweizer Bevölkerung für den Spitzensport wecken und aufrufen, beim Legen des Fundamentes für die Nachwuchsarbeit mitzuhelfen", sagte Swiss-Ski-Präsident Duri Bezzola.

Bormio als Auslöser

Die Kampagne wurde von Advico Young & Rubicam, einer der führenden Schweizer Kreativagenturen, entwickelt und sinnigerweise im Zürcher Zoo präsentiert. Um die ernste Situation im Nachwuchsbereich auf einfache Art zu kommunizieren, stellt das Konzept den Schweizer Skistar (Victor nivis helveticus) in eine Reihe mit andern stark bedrohten Arten und ruft die Bevölkerung zur Rettung auf.

"Indem wir den Schweizer Skistar als aussterbende Spezies darstellen, können wir auf unterhaltsame Weise auf die komplexen Probleme in der Nachwuchsförderung aufmerksam machen", erklärte Caspar Coppetti von Advico Young & Rubicam.

"Nach dem schlechten Abschneiden der Schweiz an der Ski-Weltmeisterschaft in Bormio haben wir sehr viele Reaktionen erhalten", sagte Marc Wälti, Kommunikationschef von Swiss Ski. "Die Reaktionen haben uns gezeigt, dass sich die Bevölkerung noch immer für den Skisport begeistert. Die Schweiz ist immer noch eine Skination."

Ski-Akademien für die Nachwuchsförderung

Eine kranke allerdings. Die Zahl der Fahrer, welche an den Weltcuprennen teilnehmen, wird immer kleiner und dem Nachwuchs fehlt es an Unterstützung. "Heute ist die Ablösung effektiv gefährdet", bedauert Wälti. Wenn wir nichts unternehmen gehören Schweizer Ski-Athleten zu den bedrohten Arten. Das wollen wir mit der Kampagne humorvoll kommunizieren."

Zu den konkreten Projekten der Nachwuchsförderung gehört die Akademie in Brig, welche am 18. August eröffnet wurde. Zwei weitere sollen noch diesen Winter in Engelberg und in Davos eröffnet werden. Im Moment handelt es sich dabei um Pilotprojekte.

Ski-Akademien kombinieren die schulische mit der sportlichen Ausbildung unter einem Dach. In Zukunft werden sie die zehn besten 15 bis 16-jährigen Skifahrerinnen und Skifahrer des Landes ausbilden und trainieren. "Mit der Akademie können wir die Konfliktsituation mit schulischer und beruflicher Ausbildung entschärfen und die Trainingsbedingungen und Wettkampfeinsätze weiter optimieren", erklärte Gian Gilli, Chef Leistungssport bei Swiss Ski.

Die Finanzierung des Konzepts Leistungszentren mit der Akademien beläuft sich in den nächsten fünf Jahren auf 4 Mio. Franken. 1 Mio. soll dabei die aktuelle Kampagne einbringen.

Zielpublikum: alle

Die letzte grosse Sammelaktion im Jahr 1992 trug 300'000 Franken ein. Damals hatte der Skiverband Schulden von einer halben Million Franken, die praktisch mit einer einzigen Aktion getilgt wurden.

Heini Benz, der "Vater des nordischen Skisports", hatte damals mit einem pathetischen Aufruf die Verbandsmitglieder aufgefordert, mit einem einmaligen Beitrag von fünf Franken den Skiverband zu retten. Andere Aktionen wie die Neukahrskarten-Aktion tragen regelmässig 140'000 bis 170'000 Franken ein. Die nun gestartete Aktion richtet sich an die ganze Schweizer Bevölkerung

swissinfo

In Kürze

Die Kampagne "Retten Sie den Schweizer Skistar vor dem Aussterben" besteht aus Plakaten, Inseraten und Radiospots.

Swiss Ski erhofft sich Einnahmen vin einer Million Franken.

Die Ski-Weltcupsaison beginnt am 21. Oktober in Sölden, Österreich.

Vom 10. bis 26. Februar 2006 finden in Turin die olympischen Winterspiele statt.

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