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Schweizer Presserat: Beschwerden nehmen zu

Presserat-Präsident Roger Blum. Keystone

Der Schweizer Presserat ruft die Medien zu grösserer ethischer Verantwortung auf. Die starke Zunahme der Beschwerden führt Presserat-Präsident Roger Blum auf Unkenntnis der Berufsethik zurück. Künftig werden auch Medien-Produkte im Internet überwacht.

Dieser Inhalt wurde am 01. Dezember 2000 - 18:23 publiziert

Die Beschwerden beim Presserat häufen sich. Anfang der 90-er Jahre bewegte sich die Zahl der Stellungnahmen zwischen 8 und 12, in diesem Jahr werden es 40 sein. Die erhebliche Zunahme führt Presserat-Präsident Roger Blum auf das Versagen der Medien zurück: Der Presserat stosse immer wieder auf Medien-Schaffende, die den berufsethischen Kodex noch nie gesehen hätten, sagte Blum am Freitag (01.12.) an der Jahreskonferenz in Zürich.

Verhaltenskodex

Würden ethische Reflexionen mehr in die Arbeit einbezogen, könnten Verstösse gegen die journalistische Ethik vermieden werden, ist Blum überzeugt. Er appellierte deshalb an die Verleger, Radio-und Fernsehdirektoren, Chefredaktorinnen und -redaktoren, die "Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten" aktiv bekannt zu machen.

Nach Ansicht des Presserats soll der Kodex jedem Arbeitsvertrag beigelegt oder in den Redaktionsbüros aufgehängt werden. An den Redaktionssitzungen sei er in den Diskurs einzubeziehen. So könnte eine medienethische "éducation permanente" entstehen, sagte Blum. Wenn der berufsethische Kodex eine Selbst-Verständlichkeit sei, werde der Presserat überflüssig.

Presserat als Kontrollinstanz im Internet

Der wachsenden Bedeutung des Internets wird der Presserat künftig Rechnung tragen. Mitte August verabschiedete er eine grundsätzliche Stellungnahme. Aus dem vielfältigen Angebot beschränkt sich der Presserat auf Produkte mit journalistischem Inhalt. Dabei sind im Online-Journalismus die selben berufs-
ethischen Richtlinien anzuwenden wie in traditionellen Medien.

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