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Schweizer Luftraum bleibt bis Dienstag gesperrt

Für einmal kein Gedränge auf dem Zürcher Flughafen. Reuters

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) verlängert die Sperrung des Schweizer Luftraums wegen der Aschewolke bis am Dienstagmorgen um 8 Uhr. Laut dem BAZL wird eine weitere Aschewolke-Schicht im Verlaufe des Nachmittags erwartet.

Dieser Inhalt wurde am 19. April 2010 - 11:41 publiziert

Da die Aschewolke aus Island auch heute Montag über der Schweiz verbleibt und im Verlauf des Nachmittags eine weitere Wolkenschicht mit Asche das Land erreichen dürfte, hat das BAZL die Sperrung des Luftraums aus Sicherheitsgründen bis am Dienstag um 8 Uhr verlängert.

Betroffen ist vor allem die kommerzielle Luftfahrt. Der Luftraum in grosser Höhe ist ab rund 6400 Meter über Meer freigegeben. Flüge nach Sicht sind während des Tages erlaubt. In diese Kategorie fallen vor allem Fluggeräte der Freizeitfliegerei.

Sollte sich die Situation vor Dienstag 8 Uhr verändern, wird das BAZL eine neue Beurteilung vornehmen und allenfalls weitere Entscheide fällen und darüber informieren.

Stillstand in Zürich und Genf

Auf dem Flughafen Zürich ist es auch am Montag Morgen ruhig wie sonst nie. Wegen der Vulkanasche-Wolke aus Island wurden für den ganzen Tag 546 Flüge gestrichen. Rund 80 gestrandete Passagiere mussten die Nacht erneut am Flughafen verbringen.

Zahlreiche Angestellte des Flughafens und der Fluggesellschaften müssen heute Montag nicht zur Arbeit erscheinen. Wie viele genau betroffen seien, sei aber schwierig zusammenzufassen, wie die Sprecherin weiter erklärte.

Auch auf dem Internationalen Flughafen in Genf ist es am Montag Morgen ungewöhnlich ruhig geblieben: Bis anhin sind rund 150 Flüge gestrichen worden.

Massive Verluste

Die Aschewolke aus Island trifft die weltweiten Fluggesellschaften nach Einschätzung des internationalen Luftfahrtverbandes (IATA) härter als die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA.

Die IATA kritisierte den unprofessionellen Umgang der Europäischen Union mit der Vulkanaschewolke. Es gebe "keine Risikoeinschätzung, keine Konsultation, keine Koordinierung und keine Führung", so der IATA-Präsident.

Druck und Kritik nehmen zu

Die Lufträume müssten schnell auf der Grundlage der bei Tests ermittelten Daten geöffnet werden, sobald die Fakten vorlägen. Die Fluggesellschaften verlören jeden Tag mindestens 200 Millionen Dollar wegen der Flugverbote, sagte IATA-Chef Giovanni Bisignani gemäss mehreren Agenturen.

Sicherheit gehe natürlich vor. Doch in einer solchen Krisenlage habe es fünf Tage gedauert, bis die EU eine Videokonferenz zustande gebracht habe. Die Entscheidungen über Luftraumschliessungen dürften nicht nur von Computermodellen abhängen. Vulkane seien in vielen Weltteilen aktiv.

Lockerungen in gewissen Ländern

In einigen Ländern wurde der Flugbetrieb am Montagmorgen teilweise wieder aufgenommen. So ging in Wien der internationale Flughafen Schwechat wieder auf und unter anderem die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines AUA konnte einige Flugzeuge starten.

In Norditalien war der Luftraum zunächst geöffnete worden. Allerdings mussten die Flughäfen in Norditalien, darunter in Mailand, nach zwei Stunden auf Anordnung der Flugsicherung bereits wieder bis zum Abend dicht machen.

In Nordeuropa wurden die Flugverbote ebenfalls gelockert. In Norwegen und Schweden war fast der gesamte Luftraum wieder offen, in Norwegen allerdings nur für den Inlandverkehr.

Die Verkehrsminister der Europäischen Union werden heute Montag in einer Videokonferenz über die notwendigen Reaktionen auf das Luftverkehrschaos infolge der Aschewolke beraten.

swisssinfo.ch und Agenturen

Gefahr durch Vulkanteilchen

Gefährlich für Flugzeuge sind kleinste Teilchen, so genannte Vulkanaerosole, die durch den isländischen Vulkan ausgespuckt werden.

Die in der Aschewolke enthaltenen Teilchen breiten sich in hoher Konzentration vor allem in Europa aus.

Davon betroffen sind Turbinenflugzeuge, da diese Aerosole durch die Hitze in den Triebwerken schmelzen und zu Glasablagerungen führen können. Dadurch kann es zu Fehlfunktionen kommen.

Weiterhin fliegen dürfen Flugzeuge, die auf Sicht fliegen. Zum einen haben sie in der Regel einen Kolbenmotor, bei dem die Luft vor dem Eintritt in den Motor gefiltert wird und zum anderen kann der Pilot in Notfällen sicherer landen als ein grosses mehrstrahliges Passagierflugzeug.

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