Schweizer in Afrika vor dem grossen Fussballfest
Auch in Afrika ist das Euro-Fieber ausgebrochen - zumindest bei den Schweizern auf dem Kontinent. Die Botschaften und Auslandschweizer-Vereine ermöglichen den Landsleuten den Euro-Genuss fernab der Heimat.
In mehreren Hauptstädten arbeiten die Schweizer Vertretungen mit denjenigen von Österreich oder Deutschland zusammen, um gemeinsame TV-Abende vor der Grossleinwand anzubieten.
Vor allem das Eröffnungsspiel Schweiz-Tschechien am 7. Juni und das Finale in Wien am 29. Juni werden beworben. So haben in Dakar, Abidjan, Tunis und Rabat zwischen 200 bis 800 Personen Einladungen für eines dieser beiden Spiele erhalten.
In der Elfenbeinküste hat die Schweizer Botschaft anlässlich des Eröffnungsspiels Präsident Laurent Gbagbo, Regierungschef Guillaume Soro und 200 weitere Persönlichkeiten eingeladen. In einem der grössten Hotels von Abidjan ist ein "Espace Suisse" mit Bar und Übertragungssaal eingerichtet worden.
Public Viewing in Antananarivo
Auch in Madagaskar bemüht sich die Schweizer Vertretung um Public Viewing. Gerne würde man die Spiele in Antananarivo an einem öffentlichen Ort zeigen und so der Bevölkerung die Faszination der Euro näher bringen, wie eine Botschaftssprecherin sagte. Die Abklärungen sind im Gang.
Wer in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba lebt, sucht am kommenden Samstag am besten jene Sportbar auf, die zum Euro-Start in die Hände des Schweizer Klubs vor Ort fällt. Etwa 20 der 150 Schweizer im Land dürften sich das erste Spiel zu Gemüte führen, wie ein Botschaftssprecher sagt.
Fahnenmeer in Mosambik
In Maputo (Mosambik) lädt die Schweizer Botschaft zu einem Apero für Persönlichkeiten des Landes und Vertreter der europäischen Botschaften. Der Anlass steigt am Institut Culturel Mozambique-Allemagne (ICMA), das zu diesem Anlass mit den Fahnen aller 16 Euro-Teilnehmer geschmückt wird.
Dabei dürfte es hoch zu und hergehen, denn man wird "Bang Bang Airsticks" verteilen, die für einen gewissen Lärm sorgen. "So ist für Stimmung bei den Auftritten der Schweizer gesorgt", sagt Joël Guélat von der Schweizer Botschaft. In Maputo leben etwa hundert Schweizer.
Heimkino in Südafrika
Eine der grössten Schweizer Kolonien auf dem Kontinent ist in Südafrika beheimatet. Erwin Lüthi von der Schweizer Botschaft sagt, seine Landsleute schauten die Spiele am liebsten bequem zuhause vor dem eigenen Fernseher. Südafrika wird derzeit von einer Welle fremdenfeindlicher Gewalt erschüttert.
Zwei Einladungen haben aber auch die Generalkonsulate der Schweiz und Österreichs verschickt - natürlich für den 7. und den 29. Juni.
Die Anlässe steigen in Kapstadt auf dem Gelände des geplanten neuen Stadions "Green Point", das für die Fussball-WM 2010 gebaut wird. Eingeladen sind Persönlichkeiten aus der südafrikanischen Politik, aus der Sport- und aus der Medienszene.
Grossbildschirme im Maghreb
In Nordafrika schliesslich ist das Euro-Fieber vor allem in Tunesien und Marokko spürbar. In den Botschaften in Tunis und Rabat werden Grossbildschirme installiert.
Die Organisatoren erwarten zu den Übertragungen zwischen 200 und 800 Fussballbegeisterte.
swissinfo und Ibrahima Cissé (sda), Dakar
Auslandschweizer in Afrika
Total: 19'270
Die 5 beliebtesten Länder:
Südafrika: 9078
Ägypten: 1368
Tunesien: 1134
Marokko: 1133
Kenia: 904
(Stand 2007; Quelle: Auslandschweizerdienst EDA)
Euro 2008
Die Schweiz und Österreich sind als Ko-Organisatoren automatisch für das Fussball-Ereignis vom 7. bis zum 29. Juni 2008 qualifiziert.
Die 31 Spiele werden in 4 Schweizer Städten (Basel, Bern, Genf, Zürich) und in 4 österreichischen Städten (Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg und Wien) ausgetragen.
Eröffnet wird die Euro 2008 am 7. Juni in Basel. Der Final findet am 29. Juni in Wien statt.
Die Schweiz spielt alle ihre Qualifikations-Matches in Basel.
Die EM-Begegnungen werden in 170 Ländern am Fernsehen übertragen. Es wird geschätzt, dass die kumulierte Zuschauer-Zahl über das gesamte Turnier hinweg bei rund 8 Milliarden liegen wird.

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