Schweizer Hilfswerke sagen es mit Blumen
Menschenrechts-Projekte in Entwicklungsländern profitieren vom Verkauf von rund 120'000 Rosen, die am Samstag in der ganzen Schweiz verkauft wurden.
Die Spendenaktion wurde gemeinsam vom katholischen Hilfswerk Fastenopfer und dem protestantischen Brot für alle organisiert.
Die Aktion war in der ganzen Schweiz ein voller Erfolg. Zahlreiche Prominente und Freiwillige haben laut den Organisatoren am Samstag die Blumen innert kürzester Zeit verkauft.
Die Aktion brachte Einnahmen von insgesamt über einer halben Million Franken, wie es in einer Medienmitteilung von Brot für alle und Fastenopfer heisst.
Der führende Schweizer Detailhändler Migros hatte die Rosen aus fairem Handel gespendet, die für je 5 Franken verkauft wurden.
Breite Kampagne
Die Aktion war Teil der vorösterlichen Kampagne der beiden Hilfswerke, die diverse Aktionen, Symposien und Aktionstage beinhaltet.
Die Kampagne wird unterstützt von Prominenten, Politikern und Sportlern, wie beispielsweise dem zweifachen Eiskunstlauf-Weltmeister Stéphane Lambiel.
Zwar gibt es die Rosenaktion erst seit letztem Jahr. Doch die Zusammenarbeit der beiden kirchlichen Hilfswerke geht bereits mehr als 20 Jahre zurück.
Bereits letztes Jahr hatten die Organisatoren mit der Aktion rund 500'000 Franken gesammelt. Dieses Resultat konnte am Samstag nun überboten werden.
Würde und Sicherheit
"Wir haben diese Kampagne letztes Jahr unter dem Motto 'Rosen gegen die weltweite Gewalt' lanciert", erklärte Patrick Frei vom Fastenopfer gegenüber swissinfo.
"Die Rose ist ein Symbol der Integrität eines jeden und passt dieses Jahr auch sehr gut zum Thema. Die Menschenrechte sind Teil des gleichen Wunsches, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, in Würde und Sicherheit zu leben."
So unterstützt Fastenopfer zum Beispiel diverse Menschenrechts-Projekte in der demokratischen Republik Kongo. Eines davon hilft Witwen, die nach dem Tod ihres Mannes fürchten müssen, aus dem Haushalt von dessen Familie vertrieben zu werden.
"Wir helfen diesen Frauen, zu ihren Rechten zu kommen, und zeigen ihnen, welche Rechte sie haben. Durch Fürsprache und Lobbying unterstützen wir diese Frauen, dass sie in ihren Häusern bleiben können", erklärte Frei.
Vertriebenen helfen
Ein Teil des gesammelten Geldes wird auch ans Projekt "Vicaria del sud" in Kolumbien gehen, das ebenfalls von den Schweizer Hilfswerken unterstützt wird. Dieses Projekt ist in einer Konfliktregion stationiert und hilft Bauern, die gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben wurden.
In der mexikanischen Region Chiapas finanziert Brot für alle die Frauen-Organisation Codimuj. Diese hilft armen Maya-Frauen im Umgang mit den Behörden, weil sie beim Kontakt mit Beamten von diesen oft schlecht behandelt werden.
Codimuj, Vicaria del sud und das Projekt im Kongo werden alle direkt vom Rosentag in der Schweiz profitieren.
(Übertragen aus dem Englischen: Christian Raaflaub)
Fakten
Die Kampagne wird gemeinsam vom reformierten Hilfswerk Brot für alle und dem katholischen Fastenopfer geführt.
Die beiden kirchlichen Hilfswerke arbeiten seit Jahren zusammen.
Thema der ökumenischen Kampagne: "Menschenrechte fordern Einsatz".
Der Detailhändler Migros hat rund 120'000 Max-Havelaar-Rosen für die eintägige Aktion gespendet.
In Kürze
Das katholische Hilfswerk Fastenopfer wurde 1961 auf Grund einer Initiative der katholischen Jugendorganisation gegründet.
Brot für alle ist das Hilfswerk der protestantischen Kirchen der Schweiz. Es hiess früher Brot für Brüder und ist heute in über 60 Ländern tätig.
Die beiden Organisationen sind während des ganzen Jahres tätig. Ihre vorösterlichen Aktionen sind jedoch besonders bekannt.

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