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Schweizer essen zu wenig Gemüse und trinken zu viel Alkohol

Einem Drittel der Schweizer Bevölkerung ist es egal, was sie isst. Rund 28 Prozent sind übergewichtig, 7 Prozent fettleibig. Aus der Sicht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) landen bei zu vielen Personen zu selten Früchte oder Gemüse auf dem Teller.

Dieser Inhalt wurde am 14. August 2000 publiziert Minuten

Das BAG hat die Schweizerische Gesundheitsbefragung, die Ende Juni präsentiert worden war, mit Blick auf aktuelle Ernährungsgewohnheiten unter die Lupe genommen.

Laut den im jüngsten BAG-Bulletin veröffentlichten Ergebnissen achten 30 Prozent der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung über 15 Jahren auf nichts bei der Ernährung.

Übergewichtig

Solches Essverhalten wirkt sich auch auf das Gewicht aus: Insgesamt 28 Prozent der befragten Personen sind übergewichtig. Sie weisen einen so genannten Body Mass Index (BMI) zwischen 25 und 29,9 auf. Weitere sieben Prozent sind fettleibig: ihr BMI liegt über 30.

Dabei haben mehr Männer (42 Prozent) als Frauen (28 Prozent) ein zu hohes Körpergewicht. Der Anteil Übergewichtiger nimmt zudem mit steigendem Alter zu. Der Anteil fettleibiger (adipöser) Personen ist bei beiden Geschlechtern etwa gleich, der höchste Anteil (11,1 Prozent) weist die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen auf.

Am anderen Ende der Gewichtsskala finden sich 4,3 Prozent der Bevölkerung, die untergewichtig sind (BMI unter 18,5). Betroffen sind hier deutlich mehr Frauen (6,8 Prozent) als Männer (1,6 Prozent). Bei den Frauen lassen sich zudem deutliche Altersunterschiede ausmachen: Bei den 65-Jährigen sind 3,7 Prozent untergewichtig, bei den 15-bis 34-Jährigen sind es dagegen 12,4 Prozent.

Zu wenig Früchte und Gemüse

Wer nicht täglich Gemüse oder Salat isst, ernährt sich gemäss der BAG-Definition nur ungenügend. Dies betrifft 20 Prozent der Befragten. Bei den Früchten sind es gar 30 Prozent. Dieser Wert ist bei Männern (44 Prozent) höher als bei Frauen (24 Prozent).

Nicht zu oft sollten gemäss der Eidg. Ernährungskommission Fleisch und Wurstwaren auf dem Teller landen. Von dieser Empfehlung will aber gut ein Fünftel (22 Prozent) der Befragten nichts wissen; sie essen täglich Fleisch oder Wurst. Unter den täglich Fleischessenden sind Männer (29 Prozent) stärker vertreten als Frauen (15 Prozent).

Zu viel Alkohol

Statt täglich Früchte und Gemüse konsumiert ein Teil der Schweizer Bevölkerung offenbar lieber Alkohol: 3,8 Prozent der Befragten trinken zweimal pro Tag Alkohol. Sie können laut BAG im Bereich des gesundheitsgefährdenden Konsums liegen. Männer (6 Prozent) tun dies dreimal häufiger als Frauen (1,7 Prozent). Diese Gewohnheit nimmt zudem mit steigendem Alter zu.

Zusammenfassend stellt das BAG fest, dass unerwünschtes Ernährungsverhalten bei Männern, Jungen, Personen mit tiefem Bildungsniveau und Bewohnern der französischsprachigen Schweiz häufiger ist.

Body Mass Index

Der Body Mass Index (BMI) ist eine international angewandte Masseinheit zur Beurteilung des Körpergewichts eines Menschen. Er setzt Körpergrösse und Gewicht in Relation zueinander. Der BMI wird wie folgt berechnet: Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch Körpergrösse in Metern im Quadrat. Personen mit einem BMI zwischen 20 und 25 sind "normalgewichtig".

swissinfo und Agenturen

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