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Schweizer Curlingteams: Doppelniederlage

Skip Andreas Schwaller beobachtet seine Steinabgabe. Keystone

An den Curling-EM müssen sich die beiden Schweizer Teams mit dem Spiel um Bronze zufrieden geben. Sowohl die Männer von Biel-Touring gegen Dänemark als auch die Frauen von Solothurn-Wengi gegen Norwegen verloren ihre Halbfinals in Oberstdorf mit 5:6.

Dieser Inhalt wurde am 15. Dezember 2000 publiziert Minuten

Die Schweizer treffen nun am Samstagvormittag auf Schweden, die Schweizerinnen gleichzeitig auf Deutschland. Um die Titel spielen am Nachmittag Finnland und Dänemark bei den Männern sowie Schweden und Norwegen bei den Frauen.

Der Bieler Skip Andreas Schwaller und die zweifache norwegische Weltmeisterin Dordi Nordby glitten nur Sekunden hintereinander auf verschiedenen Rinks mit ihren allerletzten Steinen aufs Eis des Oberstdorfer Leistungssportzentrums. Die Steine entschieden die EM-Halbfinals, und innerhalb weniger Sekunden platzte die Hoffnung auf einen historischen Moment im Schweizer Curling. Seit 14 Jahren waren nie mehr beide Schweizer Teams gemeinsam in den Finals der Europameisterschaften gestanden, und auf das Jahr 1986 geht auch der letzte EM-Titel eines Schweizer Männerteams zurück (Stäfa mit Felix Luchsinger). Beide Schweizer Teams mussten den knappen Niederlagen nachtrauern, weil diese vermeidbar waren.

Marco Ramstein, Christof Schwaller, Ex-Weltmeister Markus Eggler und Andreas Schwaller begannen gegen die Vorjahres-Finalisten aus Dänemark so überzeugend, wie sie die Vorrunde (mit sieben Siegen in neun Spielen) beendet hatten. Bis vors 9. End erarbeiteten sie sich eine 5:3-Führung. Nur dank dem magistral aufspielenden Skip Ulrik Schmidt, EM-Zweiter 1997 und 1999, blieben die Dänen überhaupt noch im Spiel. Schmidt erzwang um Millimeter einen Zweier zum 5:5, und im 10. End versteckte er seinen letzten Stein so präzis hinter eine Guard mitten ins Haus, dass Schwaller nur noch ein schwieriger Stein - ein Take-out über eine Corner-Guard - übrig blieb. Prompt ging dieser wenige Zentimeter am Ziel vorbei, die Dänen «stahlen» den entscheidenden Punkt. In die schwierige Lage waren die Schweizer nach einem missglückten Clearing-Versuch der Nummer 2 Christof Schwaller geraten. Der Bruder des Skips hatte aber sonst an diesem Turnier als Ersatzmann so gut gespielt, dass ihm kein Vorwurf zu machen ist.

Um Bronze zu gewinnen, müssen die Bieler nun nochmals Schweden, den Weltmeister von 1997 und Europameister von 1998, bezwingen. In der Round Robin hatten sich die Schweizer souverän 7:2 durchgesetzt.

Für die Solothurnerinnen war das 6. End besonders ärgerlich, als sie sich auf unnötige Weise einen Zweier zum 3:5 stehlen liessen. Dennoch hatte Nordby am Schluss mit ihrem letzten Stein gegen zwei im Haus liegende Schweizer Steine keine allzu leichte Aufgabe. Die Norwegerinnen beseitigten damit ihren «Schweizer Fluch»: Gegen Heuers Team hatten sie sowohl den EM-Viertelfinal 1998 in Flims als auch in der Vorrunde in Oberstdorf verloren. Nun glückte ihnen über dies die Revanche für den WM-Halbfinal, in dem sie letzten April in Glasgow dem Berner Team von Luzia Ebnöther unterlegen waren.

swissinfo und Agenturen

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