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Schlatter H1: Reinverlust von 2,7 Mio CHF - Franken belastet (AF)

Dieser Inhalt wurde am 16. August 2011 - 12:27 publiziert

(Ergänzt um Lead sowie Analystenkommentar und Aktienkurs am Ende)
Schlieren (awp) - Der Anlagenbauer Schlatter ist im ersten Semester 2011 wieder in die rote Zahlen gerutscht. Belastet wurde das Ergebnis vom starken Schweizer Franken. Der Umsatz blieb ebenfalls hinter dem Vorjahr zurück, die positive Entwicklung beim Bestellungseingang lässt aber auf eine Trendwende hoffen. Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres zeigt sich die im Bereich Widerstandsschweissen und Drahtweben tätige Gruppe aber zurückhaltend.
Der Umsatz ging im ersten Semester um 9,5% auf 56,4 Mio CHF zurück. Der Bestellungseingang zog dagegen um über 21% auf 73,9 Mio an, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Bestellungen würden sich zeitlich verzögert auf den Umsatz wirken. Der Auftragsbestand per Ende Juni lag mit 56,4 Mio um 46% über dem Stand von Ende 2010.
Der EBIT fiel mit -3,0 Mio CHF wieder in den roten Bereich zurück, nach einem positiven Wert von 1,9 Mio im Vorjahr. Auch das Ergebnis war mit -2,7 Mio negativ, nach einem knappen Gewinn von 2,4 Mio das Jahr davor. 2010 wurde das Ergebnis von einem ausserordentlichen Gewinn aus einem Grundstückverkauf von 4,6 Mio CHF begünstigt.
Die anhaltende Stärke des Schweizer Frankens habe die Profitabilität "signifikant" belastet und die Situation habe sich in den vergangenen Wochen noch "dramatisch" verschärft. An Kostensenkungsmassnahmen und an der Reduktion des Währungsexposure werde weitergearbeitet.
Die Nachfrage im Segment Schweissen habe im ersten Semester deutlichen Aufschwung erfahren, im Segment Weben sei bereits früher eine Zunahme der Bestellungen feststellbar gewesen. Ander als im Segment Weben würden die Kosten im Segment Schweissen mehrheitlich in Schweizer Franken anfallen. "Trotz grösster Anstrengungen" habe aufgrund der ungünstigen Wechselkursentwicklung zum Euro ein negatives Betriebsergebnis resultiert. Die aus dem Euroraum stammende Konkurrenz habe allein aus der Währungsentwicklung während der vergangenen 18 Monate einen Preisvorteil von rund 25% gezogen.
Die in den vergangenen zwei Jahren eingeleiteten Massnahmen, um sich dem veränderten Wirtschaftsumfeld anzupassen, würden sich indes positiv auswirken. Schlatter hebt dabei ein restriktives Cash-Management, diverse Kostensenkungsprojekte im Beschaffungs- und Administrationsbereich sowie die Reduktion des Währungsexposure hervor. Massnahmen, die allesamt weiterverfolgt würden.
Im Ausblick schreibt Schlatter, dass die Marktentwicklung im ersten Semester positiv gewesen sei. Allerdings seien die Auswirkungen der neuerlichen Turbulenzen im aktuellen Wirtschaftsumfeld nicht abschätzbar.
Für das zweite Semester 2011 sowie für das Geschäftsjahr 2012 sei von einem angespannten Umfeld auszugehen. Die Stärke des Schweizer Frankens stelle die Gruppe vor eine grosse Herausforderung und werde zumindest kurzfristig belasten.
An der Börse werden die Zahlen positiv aufgenommen. "Beeindruckend" sei der Auftragseingang von 73,9 Mio CHF, schreibt Vontobel-Analyst Patrick Rafaisz. Trotz des vielversprechenden Auftragseingangs sehe er aber nicht, wie sich das Unternehmen im momentanen Umfeld aus den roten Zahlen manövrieren könnte. Er wird seine Schätzungen weiter senken.
Bis um 11.15 Uhr steigen die Titel um 4,7% auf 199 CHF und trotzen damit dem negativen Kommentar. Der breite Gesamtmarkt (SPI) sinkt derweil um 0,81%.
cf/are/ra

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