Schlag gegen georgische Mafia in Westeuropa
Bei einer grossangelegten Polizeiaktion gegen die Mafia aus Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, vor allem aus Georgien, sind in Westeuropa mindestens 69 Personen festgenommen worden. In der Schweiz kam es zu elf Verhaftungen.
Allein in Spanien seien mindestens 24 Verdächtige verhaftet worden, teilten die Ermittlungsbehörden in Madrid mit. Den Verhafteten wird unter anderem Drogenschmuggel und Geldwäscherei vorgeworfen. An der Aktion waren die Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien beteiligt.
In der Schweiz wurden elf Personen festgenommen und zahlreiche Objekte durchsucht, wie die Bundesanwaltschaft bekannt gab. Auch die führenden Köpfe der kriminellen Organisation wurden verhaftet.
Die Bundesanwaltschaft hatte bereits im April 2009 ein gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren gegen mehrere Personen aus Osteuropa eröffnet. Die Verdächtigten waren vorwiegend georgischer und russischer Herkunft.
Gemäss bisherigen Ermittlungen ist eine perfekt strukturierte, äusserst hierarchisch aufgebaute internationale kriminelle Organisation in zahlreichen europäischen Ländern und namentlich in der Schweiz aktiv. Sie wird von Spanien aus gesteuert und ist hauptsächlich auf Diebstahl, Einbruch und Hehlerei spezialisiert.
In der Schweiz setzt sich die Organisation aus einem Chef für das gesamte Landesgebiet und vier Regionalverantwortlichen für die Romandie, die Ostschweiz, die Westschweiz und das Tessin zusammen.
In der Schweiz leitete die Bundesanwaltschaft die Operation synchron mit den Strafverfolgungsbehörden der beteiligten Länder und unter Mitwirkung der Bundeskriminalpolizei sowie in Zusammenarbeit mit kantonalen und kommunalen Polizeikorps und dem Grenzwachtkorps. Im Einsatz standen dafür rund 120 Polizeikräfte aus Bund und Kantonen.
swissinfo.ch und Agenturen

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