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Schindler H1: Umsatz und Auftragseingang sinken - Starker Franken belastet (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 16. August 2011 - 14:31 publiziert

Zürich (awp) - Der starke Franken hinterliess beim Aufzug- und Fahrtreppenhersteller Schindler im ersten Halbjahr deutliche Spuren. Auftragseingang und Umsatz sanken, während aber die Betriebsgewinn-Marge gehalten werden konnte. Der Konzerngewinn fiel dagegen dank des Buchgewinns auf der ALSO-Actebis-Beteiligung besser als im Vorjahr aus. Sollte die Frankenstärke anhalten, ist jedoch im Gesamtjahr mit einem deutlichen Gewinnrückgang zu rechnen.
Der Reingewinn der Schindler Gruppe stieg um 4,1% auf 353 Mio CHF, dabei fiel der Buchgewinn auf ALSO-Actebis mit 35 Mio stark ins Gewicht. Ohne diesen Einfluss ging der Gewinn aus weitergeführtem Geschäft um 2,8% auf 318 Mio zurück, wie Schindler am Dienstag mitteilte.
FRANKEN DRÜCKT AUF RESULTATE
Das operative Geschäft blieb vom starken Franken geprägt. Der Betriebsgewinn EBIT wurde durch die deutliche Aufwertung mit 58 Mio belastet und ging auf Konzernebene um 8,3% auf 433 Mio zurück. Im operativen Geschäft mit Aufzügen und Fahrtreppen sank der EBIT um 6,6% auf 455 Mio, wobei eine gegenüber dem Vorjahr mit 12,0% stabile Marge resultierte. Im zweiten Quartal 2011 lag die EBIT-Marge gar bei 12,4%.
Im Umsatz machte sich die Frankenstärke mit -462 Mio bemerkbar. So sank dieser um 5,7% auf 3,81 Mrd CHF; in Lokalwährungen wird dagegen ein Wachstum von ebenfalls 5,7% ausgewiesen. Der Auftragseingang ging um 6,5% auf 4,24 Mrd zurück bei einem währungsbereinigten Plus von 4,8%.
STARKES WACHSTUM IN CHINA
Die Schindler-Produkte hätten sich insbesondere in der Region Asien-Pazifik einer guten Nachfrage erfreut, erklärte Finanzchef Erich Ammann an einer Telefonkonferenz. Das grösste Marktwachstum sei in China und Indien zu sehen gewesen. "In China entwickeln wir uns sehr gut. Wir haben Produkte, welche dort stark nachgefragt werden", so Ammann weiter. Die Marktposition in China wurde im ersten Semester über das Joint Venture mit der chinesischen Aufzugsfirma Xuchang Xiji Elevator weiter gestärkt. Die Bewilligungen der Behörden seien eingetroffen und die Transaktion konnte Anfang August vollzogen werden.
In Europa habe Schindler in allen Geschäftssegmenten ansprechende Auftragseingänge verzeichnet. In Zukunft dürfte das Wachstum insbesondere in Nordeuropa eine Fortsetzung finden. In Nordamerika hätten sich die Märkte mittlerweile auf tiefen Niveaus stabilisiert. Die Situation bleibe in den USA von grossen Unsicherheiten geprägt, allerdings könnten sich bereits lancierte Preiserhöhungen positiv auf die Geschäftsentwicklung von Schindler in diesem Markt auswirken, sagte der Finanzchef.
Vom guten Marktumfeld in Lateinamerika will Schindler über Übernahme der kolumbianischen Aufzugsmarke "Andino" profitieren.
AUSBLICK MIT FRAGEZEICHEN
Der weitere Geschäftsverlauf bleibe aber stark von den Entwicklungen an den Devisenmärkten abhängig, hiess es. Sollte die jüngste Aufwertung des Schweizer Frankens im zweiten Halbjahr anhalten, dürfte der Konzerngewinn 2011 den Vorjahreswert von 711 Mio auch mit dem ALSO-Buchgewinn "merklich" unterschreiten, lautet die Prognose von Schindler. Mitte April war noch von einem "leichten" Verfehlen des Vorjahresgewinns die Rede.
Immerhin sei die Gruppe gut ins dritte Quartal gestartet. Gemäss Ammann hat Schindler im Juli mehrere neue Grossaufträge mit Volumen von über 10 Mio an Land gezogen. Der Umsatz dürfte im Gesamtjahr in Lokalwährungen um rund 5% wachsen. Bestätigt wurde zudem die Mittelfristprognose von 900 Mio CHF Gewinn und einer EBIT-Marge von 14% bis 2013. Allerdings basiere die Gewinnvorgabe neu auf den Währungskursen aus dem Jahr 2010, so der Finanzchef.
An der Börse stehen die Schindler-Partizipationsscheine in einem schwachen Gesamtmarkt unter Druck und verlieren am frühen Nachmittag 2,7% auf 84,05 CHF. Der SPI gibt um 1,21% nach. Das Ergebnis sei nicht schlecht, aber auch nicht stark genug gewesen, um die guten Zahlen der Konkurrenz zu toppen, so ein Analyst.
mk/dl

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