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Schindler 9 Mte: Franken belastet Ergebnis - Restrukturierungsmassnahmen (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 26. Oktober 2011 - 12:39 publiziert

Hergiswil (awp) - Der Lift- und Fahrtreppenhersteller Schindler hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011 die Frankenstärke deutlich zu spüren bekommen. Auftragseingang und Umsatz lagen unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums, in Lokalwährungen jedoch darüber. Mit Blick auf die düsteren Wirtschaftsaussichten kündigt das Luzerner Unternehmen Restrukturierungsmassnahmen an und will künftig stärker auf die Wachstumsmärkte setzen.
Die Lifte und Fahrtreppen von Schindler sind zwar weiterhin gefragt, doch der Währungseinfluss schlägt sich deutlich in der Bilanz nieder. Der Auftragseingang sank um 6,4% auf 6,21 Mrd CHF, stieg jedoch in Lokalwährung um 5,4%. Ein ähnliches Bild gibt es bei der Betriebsleistung. Diese verringerte sich um 5,6% (LW +6,3%) auf knapp 5'70 Mrd. Die deutlich tieferen Umrechnungskurse hatten einen negativen Einfluss von 719 Mio oder rund 12%, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das hohe Wachstum in der Betriebsleistung wurde vor allem im Neuanlagengeschäft der Region Asien/Pazifik erzielt.
STARKER FRANKEN BELASTET
Das Betriebsergebnis im Aufzugs- und Fahrtreppengeschäft sank um 6,4% auf 691 Mio CHF (LW +6,0%), was einer EBIT-Marge von 12,1% entspricht (VJ: 12,2%). Die tieferen Umrechnungskurse hatten einen negativen Einfluss von 91 Mio oder etwa 12%. Im dritten Quartal 2011 wurde wie in der Vorjahresperiode eine Marge von 12,5% erzielt. Der Konzerngewinn vor Minderheiten sank um 0,4% auf 528 Mio, davon sind 20 Mio nicht beherrschte Anteile.
Angesichts des unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes will Schindler in den nächsten Monaten das Massnahmenpaket "LEAP" (Leading in Exekution and Accelerating Performance) einleiten, um das Unternehmen besser zu positionieren und wettbewerbsfähiger zu machen. Die Ziele des Programms seien ein stärkeres Wachstum der Betriebsleistung als das Wachstum des Weltmarkts, die Einführung neuer Produkte und die Reduktion der Materialkosten im Bereich Aufzugsanlagen, Wachstum und Produktivitätssteigerung im Servicebereich und eine höhere Produktivität im Back-Office und den Support-Funktionen.
OBLIGATIONENANLEIHE IM GESPRÄCH
In Anbetracht des günstigen Zinsumfeldes prüft Schindler, noch 2011 eine Obligationenanleihe zu begeben mit dem Ziel, das Wachstum, die zusätzlichen Investitionen, weitere Aktienrückkäufe und Mergers & Acquisitions zu finanzieren sowie die strategische Flexibilität und die unternehmerische Unabhängigkeit sicherzustellen. Darüber hinaus nannte das Unternehmen keine weiteren Einzelheiten. Schindler wolle sehr liquide sein und die Möglichkeit für Transaktionen haben, hiess es von der Unternehmensführung.
Der Optimismus beim Lift- und Rolltreppenbauer scheint jedoch zu schwinden. Schindler geht davon aus, dass der starke Franken auch im vierten Quartal 2011 die Konzernrechnung belasten wird. Das Unternehmen erwartet nun für 2011 nach Restrukturierungskosten von 70 Mio bis 100 Mio CHF einen Konzerngewinn nach Steuern von 580 Mio bis 610 Mio CHF.
"Wir glauben nicht an eine kurzfristige Erholung der Wirtschaft", sagte Verwaltungsratsmitglied Peter Althanas am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz. Insbesondere in Europa und Nordamerika geht die Unternehmensführung von einer weiteren Abschwächung der Konjunktur aus.
ASIEN IST WACHSTUMSMARKT
Im Gegensatz dazu dürften sich die Märkte in Asien, insbesondere in China und Indien weiter positiv entwickeln. In China allein geht Schindler von einem insgesamten Marktwachstum in den kommenden Jahren von 9% aus.
Bestätigt wurde zudem die Mittelfristprognose von 900 Mio CHF Gewinn und einer EBIT-Marge bei Liften und Fahrtreppen (E&E) von 14% bis 2013. Allerdings basiere die Gewinnvorgabe auf den Währungskursen aus dem Jahr 2010.
Die Anleger quittierten das Ergebnis am Morgen mit Käufen. Im weiteren Verlauf bröckelten die Gewinne jedoch wieder ab und die Partizipationsscheine verlieren gegen Mittag um 1,1.
ps/rt

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