Rückendeckungen für UMTS-Auktion
Die Fronten auf dem Schweizer Telekom-Markt klären sich: Wenige Tage vor dem Milliardenrennen um die UMTS-Lizenzen haben sich Swisscom beim weltgrössten Mobilfunkanbieter Vodafone und Orange bei France Télécom mehr Rückendeckung geholt.
Swisscom holt sich für die UMTS-Auktion in der Schweiz, welche am kommenden Montag beginnt, den britischen Mobilfunkriesen Vodafone ins Boot. Die Schweizer Regierung gab dazu am Mittwoch (08.11.) grünes Licht. Ohne Zusammenarbeit könne der "Zwerg" Swisscom im hart umkämpften Mobilfunkmarkt nicht mithalten, sagte Verkehrs- und Energieminister Moritz Leuenberger.
Nur, wenn.....
Vodafone übernimmt für 4,5 Mrd. Franken in bar oder Aktien 25 Prozent der noch zu gründenden Swisscom Mobile AG. Die Briten steigen nur ein, wenn sich Swisscom eine Schweizer UMTS-Lizenz steigern kann.
Bei der Minderheitsbeteiligung soll es vorderhand auch bleiben, erklärte man bei Vodafone Europa. Trotz Optionen auf weitere kleinere Pakete strebe Vodafone weder bei der Mobile AG noch bei der Swisscom selbst eine Mehrheitsbeteiligung an.
Zugang zu UMTS-Technik
Dank der Beteiligung sei der Zugang von Swisscom zu Vodafone's UMTS-Technologien, den Dienstleistungen und Produkten gesichert, sagte Swisscom-Verwaltungsrats-Präsident Markus Rauh in Zürich.
Auch Orange gestärkt
Neben Swisscom stärkte sich am Mittwoch ein weiterer der neun Bewerber um eine der vier UMTS-Lizenzen den Rücken: France Télécom übernimmt die Mehrheit bei Orange (Schweiz), der zweitgrössten Mobilfunkgesellschaft der Schweiz.
Der staatlich kontrollierte französische Telekommunikations-Riese übernimmt vom deutschen Mischkonzern E.ON für 2,4 Mrd. Franken dessen 42,5-prozentige Beteiligung an der Orange Communications SA (OCSA) in Lausanne. France Télécom hält damit künftig 85 Prozent an der schweizerischen Orange.
Guter Deal
Analysten werteten die Partnerschaft von Swisscom mit Vodafone und die Übernahme von Orange durch France Télécom als "guten Deal".
swissinfo und Agenturen

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