Risikoaufschläge für Anleihen finanzschwacher Euro-Länder legen stark zu
FRANKFURT (awp international) - Im Fahrwasser zunehmender Skepsis über die Rettung Irlands sind die Risikoaufschläge für Anleihen finanzschwacher Euro-Länder am Dienstag teils stark gestiegen. Besonders kräftig kletterten die Renditen in den kurzen Laufzeiten - ein Zeichen grösseren Misstrauens der Investoren. Nachdem die Rettung Irlands vom Wochenende zunächst für Erleichterung an den Märkten gesorgt hatte, schlägt die Stimmung zusehends in Unsicherheit um. Als Gründe gelten die mittlerweile ausgebrochene Regierungskrise in Irland und der Umstand, dass Details zu dem Rettungsplan noch nicht bekannt sind.
Die Rendite der zweijährigen Staatsanleihe Griechenlands legte am Dienstagvormittag besonders stark um 0,57 Prozentpunkte auf 10,85 Prozent zu. Dies ist der mit Abstand höchste Zins, den ein Euro-Land derzeit im zweijährigen Bereich für frisches Geld zahlen muss. Die Rendite der zweijährigen Staatsanleihe Portugals stieg ebenfalls deutlich um 0,25 Punkte auf knapp vier Prozent. Die Rendite irischer Anleihen mit zweijähriger Laufzeit legte um 0,23 Punkte auf 4,24 Prozent zu. Zum Vergleich: Deutschland muss wegen seiner hohen Bonität derzeit nur knapp ein Prozent für zweijährige Papiere zahlen./bgf/ajx