Rieter 2009: Reinverlust auf 217,5 Mio CHF reduziert - keine Dividende
Winterthur (awp) - Die Rieter Holding AG hat im Geschäftsjahr 2009 einen Verlust auf Stufe EBIT von 186,6 (VJ -312,1) Mio CHF erlitten, entsprechend einer EBIT-Marge von -10,1%. Der Reinverlust lag bei 217,5 (VJ 396,7) Mio CHF, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Damit haben sich im zweiten Semester die Verluste deutlich reduziert.
Der Textilmaschinenbauer und Automobilzulieferer hat mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Analysten beim EBIT leicht übertroffen, beim Reingewinn dagegen knapp verfehlt. Der AWP-Konsens für den operativen Verlust lag bei 195,1 Mio und für den Reinverlust bei 211,3 Mio CHF.
Das Geschäftsjahr sei von den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise stark geprägt gewesen, schreibt Rieter. Die widrigen Marktverhältnisse hätten beide Divisionen belastet. Die starke Markposition sei jedoch verteidigt worden, trotz eines Umsatzeinbruchs um rund 50% in den vergangenen beiden Jahren. Die schwierigen Bedingungen seien für Rieter ein eigentlicher Härtetest gewesen, den das Unternehmen jedoch dank des Einsatzes der Führungskräfte, der Mitarbeiter und der Aktionäre bestanden habe.
Auf eine Dividendenzahlung soll verzichtet werden. Im Vorjahr hatte Rieter den Aktionären Optionen zum Kauf von Rieter-Aktien zugeteilt, wozu bedingtes Kapital mit maximal 396'312 Aktien oder 9,2% des ordentlichen Kapitals eingesetzt wurde.
Bereits Ende Januar hatte Rieter einen Umsatzrückgang um 38% auf 1'956,3 Mio CHF und einen Einbruch des Auftragseingangs um 24% auf 1'935,1 Mio CHF bekanntgegeben.
Dank des frühzeitigen Fokus auf die Eigenkapitalstärkung und das Liquiditätsmanagement habe man per Ende Jahr über eine starke Bilanz mit einer soliden Eigenkapitalquote und positiver Nettoliquidität verfügt, heisst es.
Für die weitere Zukunft zeigt sich Rieter weiterhin sehr vorsichtig, hält aber an der bisherigen Sprachregelung fest. Demnach ist man zuversichtlich, den für 2010 angekündigten Turnaround zu schaffen. Die Gewinnschwelle werde in beiden Divisionen dank der eingeleiteten Massnahmen weiter sinken. Die Divison Textile Systems habe in den ersten Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem zweiten Semester eine deutliche Belebung des Auftragseingangs gesehen. Und auch die Umsätze von Automotive Systems lägen bisher über dem durchschnittlichen Niveau des zweiten Semester 2009, was als ermutigend zu werten sei.
cf/uh