Navigation

Rheinmetall setzt weiter auf Rüstung - Autosparte erholt (AF)

Dieser Inhalt wurde am 23. März 2010 - 11:00 publiziert

DÜSSELDORF (awp international) - Der Autozulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall sieht nach einem von der Krise in der Autobranche geprägten Jahr die Wende erreicht. Umsatz und Ergebnis sollen wieder steigen. "Wir wollen schon in diesem Jahr wieder unser früheres Ertragsniveau erreichen", sagte Rheinmetall-Chef Klaus Eberhardt am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf. Die Aktie gab am Vormittag etwas nach.
Das vergangene Jahr schloss der Konzern mit einem Verlust von 52 Millionen Euro ab, nach einem Gewinn von 142 Millionen Euro im Vorjahr. Trotzdem sollen die Aktionäre eine Dividende erhalten, die allerdings auf 30 Cent je Anteilsschein gekürzt wird (VJ 1,30 Euro). Zur Begründung führte Rheinmetall die solide Finanzsituation und die positiven Erwartungen für die weitere Geschäftsentwicklung an. Auf das operative Ergebnis bezogen liege die Ausschüttungsquote bei 20 Prozent. Die Aktie gab im Vormittagshandel in einem freundlichen Marktumfeld um 0,12 Prozent auf 50,20 Euro nach. Einem Händler zufolge traf die Bilanz die Markterwartungen nur am unteren Ende, ausserdem enttäuschte ihn die Dividende.
ERGEBNISWACHSTUM
Für das laufende Jahr hat sich der Konzern ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 220 Millionen bis 250 Millionen Euro vorgenommen. 2009 betrug es vor allem wegen der Belastungen aus dem Umbau des Automobilzulieferergeschäfts nur 15 Millionen Euro. Dabei zeigte der Konzern im vergangenen Jahr ein zweigeteiltes Bild: Die mittlerweile umsatzstärkere Rüstungssparte konnte mit einem EBIT von 215 Millionen Euro glänzen und erzielte eine Umsatzrendite von 11,3 Prozent. In der Autozulieferersparte fiel dagegen vor allem wegen Werksschliessungen und Arbeitsplatzabbau ein Verlust vor Zinsen und Steuern von 187 Millionen Euro an. Die krisenbedingten Belastungen in der Autosparte werden auf 138 Millionen Euro beziffert. Der Konzern hatte schon kurz vor Beginn der Autokrise einen weitreichenden Umbauprozess eingeleitet. An dessen Ende sollen mit rund 9.500 Beschäftigten rund 3.000 Menschen weniger in der Autosparte arbeiten.
Beim für 2010 erwarteten Ergebniszuwachs setzt der im MDax notierte Konzern vor allem auf das boomende Rüstungsgeschäft. Die Automobilsparte soll wie schon im vierten Quartal 2009 auch 2010 weiter schwarze Zahlen schreiben. Beim Umsatz streben die Düsseldorfer 2010 eine Steigerung von über acht Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro an. Im vergangenen Jahr war der Umsatz wegen des schwächelnden Automobilzulieferergeschäfts konzernweit um zwölf Prozent auf 3,42 Milliarden Euro zurückgegangen.
UMSATZSTEIGERUNG
Die Rüstungssparte soll in diesem Jahr organisch um mehr als fünf Prozent zulegen. Das EBIT soll den Wert von 2009 übertreffen und auch im nächsten Jahr weiter wachsen. Die EBIT-Marge soll in den nächsten Jahren weiter über dem Mittelfristziel von zehn Prozent liegen. Bei ihrer Wachstumsprognose vertrauen die Düsseldorfer auf den hohen Auftragsbestand der Sparte sowie neue Produkte, die dem veränderten Einsatzspektrum der Streitkräfte entsprechen. Im vergangenen Jahr legte der Auftragseingang vor allem getrieben von der Rüstungssparte noch einmal kräftig von 3,78 Milliarden auf 4,65 Milliarden Euro zu. Damit steht nun konzernweit ein Auftragsbestand von 4,94 Milliarden Euro in den Büchern.
Für die Automobilzulieferersparte sieht der Konzern die Krise als überwunden an. Die weltweite Automobilproduktion werde in diesem Jahr wieder um rund zehn Prozent zulegen, so die Prognose. Für das eigene Geschäft sieht Rheinmetall im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum von gut zehn Prozent vor. Das EBIT soll in diesem und im nächsten Jahr wieder steigen. Mittelfristig soll eine Umsatzrendite von acht Prozent erreicht werden./dct/nmu/wiz

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.