Reise im Zeichen des interkulturellen Dialogs
Bundespräsident Moritz Leuenberger hat sich in Budapest für den Dialog zwischen den Kulturen und für Frieden ausgesprochen.
Es war das erste Mal, dass ein Schweizer Bundespräsident offiziell nach Ungarn eingeladen wurde. Nach den offiziellen Gesprächen am Dienstag - unter anderem mit Staatspräsident Ferenc Madl - stand am Mittwoch die Rede Leuenbergers vor der Akademie der Wissenschaften in Budapest im Zentrum.
Für Kultur des Friedens
In seiner Rede warb Bundespräsident Leuenberger für den interkulturellen Dialog und eine Kultur des Friedens. "Dieser Dialog soll für unsere Kinder keine Utopie mehr sein."
Um diese Mission nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt zu erfüllen, brauche es globale Strukturen. Es gelte, gegen Terrorismus, religiösen Fanatismus und Fundamentalismus anzukämpfen. Dies sei aber nicht Aufgabe eines einzelnen Landes, sagte Leuenberger in Anspielung auf die Supermacht USA.
In seiner Rede erinnerte der Bundespräsident an die Erfahrungen, die sowohl die Schweiz als auch Ungarn mit der Vielfalt an Sprachen und Kulturen innerhalb des Landes gemacht hätten.
Minderheiten berücksichtigen
Wie am Vortag Ungarns Staatspräsident, unterstrich auch Leuenberger die Aufgabe des Staates, allen Minderheiten Rechnung zu tragen. Die europäische Integration war am Dienstag eines der Hauptthemen zwischen Madl und Leuenberger.
Beide plädierten für eine föderalistische Vision Europas. Auch wenn die Schweiz und Ungarn nicht den gleichen Weg in Richtung Europa eingeschlagen hätten, würden beide Länder die selben Werte vertreten.
Ungarn ist seit 1994 EU-Kandidat und nahm die Beitritts-Verhandlungen 1998 auf. Die ungarische Regierung hofft, dass sie 2004 der EU beitreten kann. Seit 1999 ist Ungarn NATO-Mitglied.
Rolle der Schweiz
Auch die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Ungarn wurden angesprochen. Madl betonte die grosse Rolle, welche die Schweiz für die Demokratisierung seit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Ungarn spielte.
Die beiden Präsidenten wiesen auch auf das grosse Potenzial bei den wirtschaftlichen Beziehungen hin. Auch die kulturelle Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern soll verstärkt werden.
swissinfo und Agenturen

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