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Raumfahrts-Institut: Forschung wird weitergehen

Es kann einige Monate dauern, bis der nächste US-Shuttle ins All fliegen wird. spaceflight.nasa.gov

Roger-Maurice Bonnet ist der neue Leiter des Schweizer "International Space Science Institute" (ISSI). Für ihn ist klar, dass trotz dem Verlust der Columbia die Weltraum-Forschung weiter geführt wird.

Dieser Inhalt wurde am 10. Februar 2003 publiziert Minuten

Verzögerungen werde es vermutlich geben, nicht aber Kürzungen, so Bonnet.

Für den neuen Direktor des ISSI in Bern ist klar: Als Konsequenz aus dem Columbia-Desaster müsse man in der Weltraum-Forschung noch weiter international zusammen arbeiten.

"Ich denke nicht, dass ein solcher Unfall die Erkundungen stoppen wird. Dies war auch nicht der Fall nach dem Challanger-Unfall 1986 - im Gegenteil, es wurde ausgebaut", sagte Bonnet gegenüber swissinfo.

Der Ausfall des US-Shuttles werde sicher Auswirkungen haben auf die Internationale Raumstation ISS und ihre russische Crew. Dies allerdings nur für eine gewisse Zeit und nicht dramatisch.

Eigentlich hätte der US-Shuttle Atlantis Anfang März die ISS besuchen und drei Personen mit zurück nehmen sollen. Daraus wird nun aber wohl nichts.

Ursache noch ungeklärt

Die Untersuchungen zur Unfallursache laufen auf Hochtouren: Die US-Raumfahrtbehörde NASA untersucht nach eigenen Angaben, ob der Absturz der Raumfähre Columbia auf eine Kollision mit einem Gegenstand im All zurückgeht.

Ein Sprecher der NASA sagte am Sonntag, Radar-Aufnahmen des US-Militärs vom Tag nach dem Start zeigten einen Gegenstand, der sich langsam von der Columbia wegbewege.

Für Roger-Maurice Bonnet ist zumindest klar, dass die fehlenden Finanzmittel nicht zum Unfall beigetragen haben.

"Ich habe keine Anzeichen dafür, dass in der US-Raumfahrt Geld fehlte", sagte er. "Die USA setzen aktuell 15 Mrd. Dollar dafür ein, das ist das grösste Budget je. Und ich denke, andere Nationen könnten sich daran ein Beispiel nehmen."

Stabwechsel am ISSI

Das ISSI in Bern geht auf eine Initiative schweizerischer Universitäten und der Firma Contraves Space AG zurück. Seit der Gründung 1995 leitete und prägte der renommierte Wissenschaftler Johannes Geiss das Institut.

Mit Roger-Maurice Bonnet habe man eine herausragende Persönlichkeit der internationalen Weltraumwissenschaft als Nachfolger von Geiss gefunden, teilte der ISSI-Stiftungsrat mit.

Bonnet absolvierte seine Studien an der Universität Paris. Er leitete verschiedene Institute und Wissenschaftsprogramme. Zuletzt war Bonnet in Frankreich tätig.

swissinfo, Morven McLean

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