RATING/S&P knöpft sich erneut italienische Banken vor - 24 Bonitätsabstufungen
ROM (awp international) - Die einflussreiche Ratingagentur Standard & Poor's hat sich erneut die italienischen Banken und Finanzinstituten vorgeknöpft. Am Dienstag stufte S&P die Kreditwürdigkeit von 24 Instituten herab, darunter die von Banco Popolare, der Banca Monte dei Paschi di Siena und der UBI Banca. Die Schwergewichte Unicredit , Intesa SanPaolo und Mediobanca sind - wie auch weitere Häuser - ausdrücklich nicht von der Abstufung betroffen. Den Stempel eines negativen Ausblicks hatte S&P den drei Instituten allerdings schon früher aufgedrückt.
Die Agentur begründete die Herabstufung mit einem verschlechterten Umfeld für die Institute. Die Spannungen an den Märkten der europäischen Schuldenstaaten und schwächere Wachstumsaussichten belasteten das Geschäft der italienischen Finanzinstitute. Wenn die Zinsen für italienische Staatsanleihen stiegen, werde die Geldbeschaffung für die Unternehmen und damit auch für die Banken des Landes steigen, argumentiert S&P.
Die Kreditwürdigkeit der Banca Monte dei Paschi di Siena etwa senkte die Agentur nun von "A-" auf "BBB+". Die Branchengrössen Unicredit, Intesa Sanpaolo und Mediobanca konnten ihr "A"-Rating halten. Den Ausblick für die Institute beliessen die Experten allerdings auf "negativ". Je niedriger das sogenannte Rating ist, desto teurer wird es für die Banken, sich frisches Geld zu beschaffen.
Im September hatte S&P die Bonität des italienischen Staats von "A+" auf "A" herabgestuft. Der Ausblick steht seitdem auf "negativ". Bereits damals musste das Rating einiger Banken Federn lassen. Nun ging die Ratingagentur bei den Banken und Finanzinstituten in die zweite Runde./stw/ck