PRESSESCHAU vom Wochenende 38 (24./25. September)
Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom vergangenen Wochenende:
THEMA UBS
Der Rücktritt von UBS-Chef Oswald Grübel wird von der Schweizer Presse mehrheitlich begrüsst. Dass Grübel die Konsequenzen aus dem Milliardenverlust innert zehn Tagen zog, wird als starker Abgang bewertet. Gleichzeitig wird kritisiert, dass Grübel mit seiner konsequenten Handlung bei der UBS alleine bleibt. Es brauche weitere Massnahmen seitens der Bank, so der Tenor der Wochenendpresse.
Die "NZZ am Sonntag" schreibt im Kommentar, die Ursachen der Probleme seien mehr auf der strategischen als auf der operativen Seite zu suchen. So müsse die Bank sich wieder ihrem Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, zuwenden und dementsprechend ihre Gewinnerwartungen anpassen.
Die Kommentatoren kritisieren auch den UBS-Verwaltungsrat und vor allem dessen Präsidenten Kaspar Villiger. Der "Sonntag" wirft dem Verwaltungsrat Orientierungslosigkeit vor. "Warum hat man Ermotti nicht gleich definitiv zum Chef gemacht?", fragt die Zeitung. Der Verwaltungsrat lasse damit die Entschlossenheit vermissen, die Grübel mit seinem Rücktritt an den Tag gelegt habe. (SoZ p. 53/55, NZZaS p. 19/29/31, Sonntag p. 2/3, siehe separate Meldung)
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NOVARTIS: Der Pharmakonzern hat laut Informationen des "Tages-Anzeiger" im vergangenen Jahr weltweit rund 2500 Stellen abgebaut, nachdem noch vor einem Jahr bekanntgegeben worden sei, dass ein Stellenabbau nicht geplant sei. Die Gewerkschaften kritisieren das Vorgehen des Konzerns, welcher unzureichend über den Abbau informiert habe, wohl um Reaktionen der Öffentlichkeit zu vermeiden. (Tages-Anzeiger 24.9. p. 58)
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MEYER BURGER: In einem Interview mit der "NZZ am Sonntag" äusserte sich Konzernchef Peter Pauli optimistisch. Pauli sieht in der Solarbranche langfristiges Wachstumspotential im Zusammenhang mit der zunehmenden Bedeutung der Solarenergie für die zukünftige Energiebereitstellung. (NZZaS p. 33, siehe separate Meldung)
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KUONI: Nachdem die Zahl der Touristen aufgrund der Umwälzungen von diesem Frühjahr zurückgegangen war, fliegen offenbar wieder mehr Menschen für Badeferien nach Ägypten. Gemäss Kuoni-CEO Peter Rothwell sind für die Herbstferien die Flüge ins arabische Land "nahezu ausgebucht". "Natürlich im Vergleich zum Vorjahr auf niedrigem Niveau", sagte Rothwell im Interview mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft". Mit Blick in die Zukunft zeigte sich der Konzernchef überzeugt: "Ägypten kommt zurück. Die Frage ist, wann." (FuW p. 17, siehe separate Mitteilung)
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RAIFFEISEN: Konzernchef Pierin Vincenz bestätigt gegenüber dem "Sonntag", dass man im Anschluss an die Turbulenzen bei den Schweizer Grossbanken einen neuen Kundenzugang festgestellt habe. Den ehemaligen Kunden der Grossbanken sage das Geschäftsmodell von inlandorientierten Banken, wie der Raiffeisen, vermehrt zu. Aus diesem Grund blieben auch viele der Neukunden bei der Raiffeisen, so Vincenz. (Sonntag p. 13)
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COOP/Kaffeekapsel: Der Detailhändler will in das lukrative Geschäft mit den Kaffeekapseln einsteigen. Die Gespräche mit der Ethical Coffee Company (ECC) sind aber eingestellt worden. ECC produziert in Frankreich Kapseln, die mit den Kaffeemaschinen von Nestlé kompatibel sind. "Momentan stehen wir nicht in Kontakt mit ECC", bestätigte Coop-Mediensprecherin Sabine Vulic gegenüber der Nachrichtenagentur sda entsprechende Artikel in den Zeitungen "Tages-Anzeiger" und "Bund" vom Samstag. Demnach meldete Coop unter anderem Zweifel an der Rezyklierbarkeit der Kapseln an. (TA Samstag, siehe separate Mitteilung)
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ORANGE SCHWEIZ: Der Verkauf des Schweizer Telekommunikationsanbieter hat begonnen. Die Verkaufsdokumentationen seien in der vergangenen Woche verschickt worden, wie ein Sprecher von Orange-Besitzerin France Télécom gegnüber der "SonntagsZeitung" bestätigte. Aufgrund der unsicheren regulatorischen Situation, komme die Sunrise-Besitzerin CVC als Käuferin aber definitiv nicht in Frage. Mögliche Bieter seien Apax, EQT, Liberty Global, Providence, Bain, LLC sowie Orascom Telecom. (SoZ p. 55)
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AVALOQ: In einem Interview mit der "SonntagsZeitung" äussert sich Avaloq-CEO Francisco Fernandez, zur Personalknappheit im Informatiksektor und zu einem Börsengang welcher zwar in den nächsten fünf Jahren nicht notwendig sei, aber auch nicht ausgeschlossen werde. (SoZ p. 58)
uh/rb