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PRESSESCHAU vom Wochenende 37 (17./18. September)

Dieser Inhalt wurde am 19. September 2011 - 08:31 publiziert

Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom vergangenen Wochenende:
THEMA UBS:
Das Milliardendesaster ist noch grösser, als bislang bekannt war. Durch die verbotenen Geschäfte eines Händlers in London seien 2,3 Mrd USD Verlust entstanden, gab die UBS am Sonntag bekannt. Bisher hatte die Bank von rund 2 Mrd USD gesprochen. Der Verlust sei durch unerlaubte Spekulationen mit verschiedenen Futures auf Aktienindizes im Verlauf der letzten drei Monate entstanden. Dabei habe der Händler die Risikolimiten überschritten. Dies habe er aber dadurch verdeckt, dass er Schein-Absicherungsgeschäfte getätigt habe.
CEO Oswald Grübel nahm derweil die Schuld auf sich: "Die Verantwortung trägt der CEO", erklärte Grübel am Sonntag in einem Interview mit der Tagesschau des Schweizer Fernsehens. Auf die Frage, was das genau heisse, antwortete er: "Ich muss die Konsequenzen daraus tragen". "Die oberste Verantwortung dafür liegt bei mir", hielt Grübel auch in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter fest, das AWP vorliegt. Den Betrugsskandal im Londoner Handelsraum sei auch ein Rückschlag für die UBS in ihren Bemühungen, Reputation und Kapital wieder aufzubauen.
UBS-Präsident Kaspar Villiger hält laut der NZZ vom Samstag an der Investmentbank als solcher fest: Die Strategie einer Investmentbank, die nicht mehr auf den Eigenhandel, sondern auf Dienste für die Kunden ausgerichtet sei, habe sich bewährt, liess Villiger verlauten. Es sei hingegen abzuklären, ob und wie die Kontrollen und die Fokussierung auf die Kunden verbessert werden müssten. Villiger liess eine Verkleinerung der Sparte durchblicken, die in den letzten zehn Jahren der UBS happige Verluste eingebrockt hatte: Es sei klar, dass die Investmentbank künftig mit weniger Kapital werde auskommen müssen.
Nach dem UBS-Debakel fordert der SVP-Vizepräsident Christoph Blocher, dass sich die Geschäftsbanken auf ihr Stammgeschäft Zahlungsverkehr, Vermögensverwaltung, Hypothekenfinanzierung und Geschäftskredite beschränken. "Es muss ernsthaft geprüft werden, ob man den Geschäftsbanken das Investmentbanking verbieten sollte", sagte der SVP-Strategiechef gegenüber der "SonntagsZeitung". Wer so gross sei, dass ihn der Staat retten müsse, dürfe das Investmentbanking nicht im Verbund betreiben.
(SoZ p. 2/3 und p. 55, NZZaS p. 33/35/37, FuW p. 2/15, siehe separate Meldung)
US-STEUERSTREIT: Die voraussichtliche Beilegung des Steuerstreits zwischen den USA und der Schweiz droht am schweizerischen Parlament zu scheitern. Nachdem am vergangenen Mittwoch in Washington eine mündliche Einigung erreicht wurde, kündigten die FDP und die SVP an, ihre Zustimmung zu verweigern. Als Grund führen die Parteien eine Zusatzerklärung auf, durch welche die Schweiz Gruppenanfragen über Konten von US-Bürgern akzeptieren müsste. Dies würde zu einer Aushöhlung des Schweizer Bankengeheimnisses führen, hiess es aus Kreisen der besagten Parteien.
Dies würde laut der "SonntagsZeitung" dazu führen, dass in Zukunft keine Namen verdächtiger Kontoinhaber seitens der amerikanischen Behörden geliefert werden müssten um Informationen über US-Kunden der Schweizer Banken zu erhalten und die Angabe von verdächtigen Bankverbindungen die Banken verpflichten würde, selbst nach den Steuersündern zu fahnden.
Im Gegensatz dazu macht die SP die die erwähnten Gruppenanfragen als festen Bestandteil des Abkommens zur Bedingung zur Annahme desselben. (NZZaS p. 11, SoZ p. 2)
STEUERABKOMMEN MIT DEUTSCHLAND: Deutsche Regierungskreise bestätigten am vergangenen Sonntag einen "Focus"-Bericht wonach eine Unterzeichnung des Steuerabkommen mit der Schweiz im Verlaufe der Woche erwartet wird. Das Abkommen verpflichtet Schweizer Banken, auf das Vermögen von bisher noch nicht entdeckten Steuerflüchtlingen aus Deutschland eine Pauschalsteuer zwischen 19 und 34% an den deutschen Fiskus zu überweisen. Im Gegenzug können die Betroffenen mit Straffreiheit rechnen (siehe separate Meldung).
ra/rb

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