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Presseschau vom 05.02.2003

Das Schneechaos in der Schweiz und der drohende Irak-Krieg geben Anlass zu Sorge.

Dieser Inhalt wurde am 05. Februar 2003 - 08:52 publiziert

Querelen dominieren: zwischen der Schweizer Aussenministerin und den bürgerlichen Parteien, zwischen den Staatsmännern Blair und Chirac.

Der Winter hat die Schweiz fest im Griff. Seit Tagen schneit es auch im Flachland. Die weisse Pracht ist in beinahe allen Zeitungen präsent, es dominieren die negativen Folgen des Schnees: Eine Lawine am Brienzersee zeigt der Berner BUND, ein umgestürztes Postauto der BLICK. Der TAGES-ANZEIGER zeigt Frau Holle, die intensiv ihre Decken schüttelt, und titelt:

"Ein Lawinentoter und Unfälle im Schneechaos in der Schweiz"

Gestrichene Flüge und schneebedeckte Strassen: Die Schweiz sei zeitweise beinahe zum Stillstand gekommen, schreibt das ST. GALLER TAGBLATT.

"Lobenswert"

Nicht bloss negativ wird die Initiative der Schweiz, respektive der Schweizer Aussenministerin, für eine humanitäre Irak-Konferenz gewertet. Es sei "eine lobenswerte Initiative", meint der BLICK. Auch der Genfer LE TEMPS findet, man müsse sich auf die angekündigte humanitäre Katastrophe vorbereiten:

"Il vaut mieux s'organiser avant qu'après, c'est bien le sens de l'initiative de la Suisse. - Man soll sich lieber früher als später organisieren. Und das ist der Sinn der Schweizer Initiative."

Die NEUE LUZERNER ZEITUNG betont: "Der Schweizer Vorstoss erhält im Ausland viel Applaus."

All dem will auch die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG nicht widersprechen. Doch sie bemängelt, dass die Aussenministerin die Gesamtregierung sehr spät orientiert habe, zudem sei die Initiative nicht ganz kohärent mit der Idee, eine Konferenz USA - Irak zu organisieren. Zum Schluss fragt die NZZ:

"Ob es wohl im EDA niemanden gibt, der die Chefin bei der Analyse der Risiken - für sich und für die Schweiz - solcher Aktivitäten zwischen PR, Guten Diensten und humanitärem Engagement beraten kann?"

Ebenfalls mit Querelen und Machtkämpfen, allerdings auf internationalem Parkett, beschäftigt sich die AARGAUER ZEITUNG: Tony Blair habe den französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac nicht zu einer neuen Irak-Resolution überreden können, so die AZ.

"Frankreichs Züge gehen nach einem anderen Fahrplan als die britischen: Jeder französische Staatspräsident würde sich weigern, kritiklos dem US-Präsidenten zu folgen, wie dies der britische Premier Blair tut - egal worum es geht."

Die Präsentation der "so genannten US-Beweise" im Sicherheitsrat böten Chirac aber noch eine Chance,

"auf Bushs Zug aufzuspringen ohne als Wendehals zu gelten, weder zu Hause noch in Europa. Zurück auf dem verschneiten Bahnsteig bleibt der deutsche Kanzler Schröder. Er hat seine Fahrkarte im vergangenen September verkauft."

Jugoslawien begraben

Aus und vorbei ist die Zeit Jugoslawiens. "Still und ohne Tränen" sei Jugoslawien begraben worden, schreibt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Die neue Union heisst "Serbien und Montenegro"; es seien "ungleiche Partner" betont die NZZ.

"Hat das neue Provisorium überhaupt eine Überlebenschance? Zweifel sind angebracht."

Das sieht auch der TAGES-ANZEIGER so:

"Der zeitlich befristete Staatsverbund der zwei jugoslawischen Teilrepubliken Serbien und Montenegro ist ein Gebilde auf schwachen Beinen. Die EU drückt sich vor einer klaren Balkanpolitik."

swissinfo, Eva Herrmann

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