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Presseschau vom 04.10.2002

Die BVG-Sondersession und das Verhältnis der Schweizer Bischöfe zur Homosexualität sind wichtige Themen der Schweizer Presse.

Dieser Inhalt wurde am 04. Oktober 2002 publiziert

Aber auch die "Demontage" einer Bundesratskandidatin findet Erwähnung.

Die Sondersession des Nationalrates zur Lage der zweiten Säule wird wohl vor allem wegen der von links wie rechts einmütigen Schelte an die Adresse von Bundesrätin Ruth Metzler in die Geschichte eingehen.

Der TAGES ANZEIGER findet gar, dass man "sich diese (Sonderdebatte) auch hätte sparen können". Die Aufregung, die zur Sondersession geführt habe, sei jedoch berechtigt, so der TAGI weiter:

"Die Versicherten reagieren mit Grund empfindlich, wenn man ihnen nun auch noch die selbstersparte Rente kürzen will. Und zu Recht verlangen sie Auskunft darüber, warum dies so sein muss."

Der TAGI-Kommentar endet mit einem konstruktiven Vorschlag: Bleibt zu hoffen, dass auch das Parlament die Konsequenzen (...) zieht und der gestiegenen Bedeutung der 2. Säule Rechnung trägt. Indem es (...) die berufliche Vorsorge endlich auch für Leute mit kleinen Einkommen möglich macht."

Auch die NEUE LUZERNER ZEITUNG gewinnt der Sonderdebatte positive Seiten ab: "Das Beste an der ganzen Geschichte: Sie hat die über weite Strecken staubtrockene und technische BVG-Revision, die bisher weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hat, ins Rampenlicht gerückt. Endlich kümmert man sich um die zweite Säule."

Religion und Homosexualität

Während Ehen von gleichgeschlechtlichen Paaren in den USA bereits Zugang in den sonntäglichen Gesellschaftsbund der "New York Times" gefunden haben, wie FACTS detailliert beschreibt, müht sich die katholische Kirche der Schweiz damit ab, ihr Verhältnis und Verhalten gegenüber Schwulen und Lesben zu entkrampfen.

Der BLICK stellt fest: "Die Schweizer Bischöfe sind keine Weicheier. Im Dialog mit der Gesellschaft haben sie einen Riesenschritt vorwärts gemacht."

Aber auch mit Kritik spart das Boulevardblatt nicht: "Einen Eiertanz führen die Schweizer Bischöfe dagegen auf, wenn es darum geht, ihre fortschrittlichen Erkenntnisse im kirchlichen Alltag umzusetzen."

Die BLICK-Bilanz: "Es bleibt lebensfremd, dass homosexuelle Gläubige ihre Neigung weiterhin unterdrücken müssen. Denn Sexualität ist mehr als Fortpflanzung."

Die NEUE LUZERNER ZEITUNG konfrontiert den Abt des Klosters Einsiedeln mit der Tatsache, dass die Mehrheit der Bevölkerung nichts gegen eine Segnung homosexueller Paare hat. Antwort: "Die Demokratie ist eben nicht das Entscheidungskriterium für Wahrheit."

Linke Poplitikerinnen, die sich für einen Bundesratssessel interessieren, stehen besonders im Rampenlicht. In der BERNER ZEITUNG entsetzt man sich:

"In einem gehässigen Artikel, der auch vor Privatem nicht Halt macht, schreibt die linke WOZ die potentielle Dreifuss-Nachfolgerin Patrizia Pesenti in Grund und Boden. (...) Und da sage noch einer, die Linken seien Nette."

Tatsächlich nennt die WOCHENZEITUNG die SP-Frau eine "Bundesratskandidatin der Lega" und erklärt: "Informationssperren, Skandale, Nähe zum Rechtspopulismus - warum Patrizia Pesenti für den Bundesrat unwählbar ist."

Das Nachrichtenmagazin FACTS präsentiert Patrizia Pesenti mehr in einer Art "Homestory": "Die Tessiner Regierungsrätin ist die aussichtsreichste Anwärterin für die Dreifuss-Nachfolge. Sie gilt als moderate Sozialdemokratin."

FACTS weiss weiter: "Eine Rebellin war sie zwar nie,(...) doch aus einer misslichen Lage wusste sie immer wieder Kapital zu schlagen."

Für FACTS ist Frau Pesenti "zur richtigen Zeit am richtigen Ort".

swisscontent, Etienne Strebel

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