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Presseschau vom 04.04.2003

Immer noch widmen sich die meisten Kommentare dem Krieg gegen Irak und der Lungenkrankheit SARS.

Dieser Inhalt wurde am 04. April 2003 - 09:21 publiziert

Doch die Dominanz der beiden Themen hat deutlich abgenommen.

"Wählen Sie den schönsten Manager des Jahres 2003", ruft die Wirtschaftszeitung CASH auf. Unter 20 Herren können Leserinnen und Leser ihren Favoriten auswählen. Und CASH weiss:

"Schöne Menschen machen leichter Karriere und verdienen 5 Prozent mehr Lohn als gleich qualifizierte, schlechter aussehende Kollegen."

Grosser Schaden, fraglicher Nutzen

Die Basler Uhren- und Schmuckmesse muss auf 3000 Angestellte aus China, Hongkong, Singapur und Vietnam verzichten. "Ins Fieber geraten", kommentiert die BASLER ZEITUNG. Und fragt sich, warum andere Menschen aus ebendiesen Ländern als Käufer hingegen nach wie vor willkommen seien.

"Da ist eine Behörde ins Fieber geraten und in eine Affäre gestolpert, und der auf Expertenrat angewiesene Bundesrat hinten drein. Der Schaden ist gross, der Nutzen sehr fraglich."

Am Donnerstag hatte die unter neuer Führung stehende Schweizer Kontrollstelle für Geldwäscherei erstmals Bilanz gezogen. Für die BERNER ZEITUNG Grund genug, ihre Arbeit zu würdigen.

"Die Kontrollstelle hat unter neuer Leitung zwar ein gemächlicheres Tempo angeschlagen, aber sie scheint nach einer Aufbauphase nun in kleinen Schritten beharrlich den richtigen Weg zu verfolgen."

Menschenverachtend

Seit Donnerstag erst stünden die US-Streitkräfte vor Bagdad, kommentiert der BUND. Doch noch sei keine grössere Stadt eingenommen. Und die Zeichen würden sich mehren, "dass der Krieg auf beiden Seiten zusehends menschenverachtender geführt wird." Und Bagdad sei ohne unzählige Opfer nicht einzunehmen.

"Der Sturz von Husseins Regime und die Zerschlagung seines Unterdrückungsapparats werden von unsäglichem Elend verdunkelt sein, das wie ein Fluch über der Zukunft Iraks - und möglicherweise über der ganzen Region - lasten wird."

Auf dem internationalen Parkett stellt der TAGES ANZEIGER eine Wende fest: Mit dem Besuch von US-Aussenminister Colin Powell bei EU und NATO in Brüssel scheine die Diplomatie wieder in den Vordergrund zu rücken. Europa müsse nun zusammenstehen, meint der TAGI. Denn die Europäer hätten nur dann eine Chance,

"ihre eigenen Interessen und Anliegen gegenüber den USA einzubringen, wenn sie künftig geschlossen auftreten".

Chance für die Linke?

Auf der Strasse scheint sich Europa schon lange einig zu sein. In der Schweiz identifizieren sich gemäss der NEUEN LUZERNER ZEITUNG gar 95 Prozent der Jugendlichen mit den Protesten.

"Das wird der SVP, welche bisher den höchsten Anteil an jungen Wählern ausweisen konnte, zu denken geben. Ob es der parlamentarischen Linken allerdings gelingen wird, die Jugendbewegung in einen politischen Erfolg umzumünzen, steht auf einem anderen Blatt."

Und der CORRIERE DEL TICINO geht der Frage nach, ob dieser Krieg wohl das Ende der Globalisierung einläute.

"La guerra è la fine della globalizzazione?"

Schaden für US-Image

Der BLICK lässt im Gastkommentar den ehemaligen Berater von Helmut Kohl, Peter Boenisch, zu Wort kommen. "Bush schadet dem Ansehen der USA", ist sein Fazit des Krieges.

"Noch so viele Konfetti der Siegesparade in New York werden die Fehler, Irrtümer und Sünden des George W. Bush nicht zudecken können. Er will das Beste für Amerika und schadet den Ansehen der Amerikaner."

Schliesslich fragt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: "Wo ist Kim Jong Il? Rätselraten um Nordkoreas Diktator." Der obskure Herrscher habe sich seit über sieben Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt.

"Die Vermutung liegt nahe, dass das Untertauchen mit dem Irak-Krieg im Zusammenhang steht, zumal sich Pjongjang als nächstes Angriffsziel der USA wähnt."

swissinfo, Christian Raaflaub

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