PRESSE/VW befürchtet langwierige Krise
FRANKFURT (awp international) - Bei Volkswagen wächst die Sorge vor einer sehr langen Autokrise. Der Vorstand um Konzernchef Martin Winterkorn fürchtet nach Informationen der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche, dass sich die Schwäche des Fahrzeuggeschäfts noch erheblich länger hinziehen werde als bisher erwartet. "Das kritischste Jahr der Krise liegt noch vor uns!", zitiert die "Automobilwoche" einen Brief von Finanzchef Hans Dieter Pötsch an das Management.
Demnach rechnet VW für den Zeitraum von 2007 bis 2018 mit einem im Vergleich zu früheren Schätzungen um insgesamt 67 Millionen Fahrzeuge niedrigeren Pkw-Weltmarkt. "Und das bedeutet den Entfall eines kompletten Kalenderjahres Weltgesamtmarkt in diesem Planungszeitraum", zitiert die "Automobilwoche" VW-Vertriebsexperte Detlef Wittig aus dem selben Brief. "Dieser Effekt", so Wittig weiter, "führt nachhaltig zu geringeren Konzern-Auslieferungen an Kunden im Vergleich zur Vorplanung und dadurch zu einem niedrigeren finanziellen Ergebnis".
Zurückgehende Verkäufe im Kernmarkt Europa, erhebliche Überkapazitäten, hoher Preisdruck, Insolvenzrisiken bei Zulieferern und Händlern sowie eine laufende Verschlechterung des Produktmixes hin zu kleineren Fahrzeugen setzten das Volkswagen-Ergebnis "zusätzlich unter Druck". Die Krise ist längst "noch nicht überstanden", lautet das Fazit in der Passage von Konzernchef Winterkorn. Zugleich schärft Volkswagen die Ziele seiner Wachstumsstrategie "Mach 18" nach, mit der Toyota bis 2018 als weltgrösster Autohersteller abgelöst werden soll. VW halte "nicht nur fest" an den Vorgaben, so Winterkorn an die Manager. "Wir legen die Messlatte sogar noch ein Stück höher". VW müsse nun vor allem "mit voller Kraft und höchster Konsequenz Autos profitabel verkaufen und Marktanteile erobern", forderte der VW-Chef./fn