PRESSE/Toyota sieht Nachholbedarf in Indien
FRANKFURT (awp international) - Der japanische Autobauer Toyota will den Anteil der Schwellenländer am Weltabsatz von 40 auf 50 Prozent steigern. "Wir wollen den Anteil der Industrieländer nicht herunterschrauben, sondern den Anteil der Schwellenländer erhöhen", sagte Toyota-Vizepräsident Yukitoshi Funo der "Börsen-Zeitung" (Mittwochausgabe). Nachholbedarf sieht der japanische Autobauer in Indien. Dort möchte der Konzern möglichst schnell seine Kapazitäten erhöhen.
In China und Asien will Toyota mehr verkaufen als in Nordamerika und mehr produzieren als in Japan. "2010 hatten wir in Asien 1,9 Millionen und in Nordamerika 1,94 Millionen verkaufte Einheiten, und von Januar bis Juli haben wir in Japan 1,32 Millionen und in Asien 1,14 Millionen Stück produziert. Wir nähern uns also unseren Zielen", so Funo. In China sei Toyota nicht schwach, aber im Vergleich zu Wettbewerbern wie Volkswagen oder General Motors etwas hinten dran.
Auf Basis des Asiengeschäfts will Toyota in Richtung Russland und Brasilien expandieren. Ein Problem in Russland sei allerdings die Sicherheit. Für Indien habe Toyota das Modell "Etios" entwickelt. Das soll auch in Brasilien unter einem anderen Namen verkauft werden. "Die Strategie ist aber die gleiche wie in Indien: Wir fangen mit 70 000 Stück an und gehen dann auf 200 000 Stück jährlich, wie jetzt in Indien im Juli."
Toyota macht die Stärke der heimischen Währung Yen zunehmend zu schaffen. Unter anderem soll deshalb die Produktion in Europa ausgeweitet werden. "Natürlich darf unser Geschäftsplan nicht nur auf kurzfristigen Wechselkursschwankungen beruhen", sagte Toyota-Europachef Didier Leroy der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Mittwochausgabe). Um Kosten zu sparen, werde Toyota auch mehr Komponenten bei europäischen Zulieferern einkaufen. Derzeit produziere der Konzern in Europa nicht einmal zwei Drittel der hierzulande verkauften Autos, der Rest werde aus Japan importiert. "Künftig wollen wir drei Viertel vom europäischen Absatz auch hier produzieren", sagte Leroy der "FAZ"./ep/mne/nmu