LONDON (awp international) - Die verstaatlichte Royal Bank of Scotland will einem Zeitungsbericht zufolge Manager-Boni für 2010 wieder in bar auszahlen. Um die Erlaubnis dafür zu erhalten, befinde sich die Bank in Verhandlungen mit der Regierung, schreibt das "Wall Street Journal Europe" (Dienstag) und zitiert dazu eine mit der Sache vertraute Person. Die Provisionen sollen demnach 50.000 britische Pfund (59.000 Euro) nicht übersteigen. Die Gespräche seien allerdings noch am Anfang. Der Aufsichtsrat der Bank habe auch noch keine formalen Gespräche über Boni geführt.
Die RBS, die seit der Wirtschaftskrise zu 83 Prozent dem Staat gehört, hatte 2009 keine Boni in bar gezahlt. Nun wolle die Bank einigen Mitarbeitern wieder Provisionen zahlen, um sie nicht zu verlieren, schreibt die Zeitung. Die Regierung und Vertreter der Bank treffen sich in dieser Woche, um über Gehälter und Kreditpolitik zu beraten. Ein zunächst für Montag anberaumtes Treffen musste verschoben werden, weil Finanzminister George Osborne wegen des starken Schneefalls nicht rechtzeitig aus den USA zurückfliegen konnte.
Am vergangenen Freitag hatte die britische Finanzaufsicht strengere Regeln für die Entlohnung im Finanzsektor aufgestellt. Demnach dürfen unter anderem Bonuszahlungen nicht mehr als 50 Prozent der Bezüge ausmachen./alg/stw/wiz