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PRESSE/Neuer UBS-Chef plant radikalen Schnitt im Investmentbanking

Dieser Inhalt wurde am 20. Oktober 2011 - 09:56 publiziert

NEW YORK/ZÜRICH (awp international) - Nach dem Zockerskandal bei der Grossbank UBS will der neue Unternehmenschef, Sergio Ermotti, einem Pressebericht zufolge das Investmentbanking radikal zurecht stutzen. Die langjährige Strategie mit zwei Standbeinen sei nicht mehr tragfähig, sagte der Manager laut "Wall Street Journal" (Donnerstag) vor Führungskräften. Die UBS solle sich auf die risikoarme, hochmargige Vermögensverwaltung für reiche Kunden in aller Welt konzentrieren.
Seine Pläne wird Ermotti am 17. November anlässlich des Investoren-Tages vorstellen. Laut Zeitung sollen die Ressourcen Richtung Vermögensverwaltung umverteilt werden. Damit würde die Bank ihr ohnehin schon laufendes Sparprogramm, bei dem 3'500 Stellen wegfallen, noch verschärfen.
Ganz schliessen will Ermotti laut Zeitung das Investmentbanking aber nicht. Es solle etwa weiter Produkte für Kunden der Vermögensverwaltung verkaufen. Zudem wolle der Manager weiter Unternehmen bei Börsengängen, Fusionen und Übernahmen zur Seite stehen, auch die Zusammenarbeit mit Fondsmanagern im Wertpapier- und Devisenhandel solle bleiben. Dagegen plane Ermotti, das hochriskante Anleihengeschäft deutlich zurückzufahren.
Mit dem Schnitt würde Ermotti den Traum der UBS beenden, mit den grossen Wall-Street-Banken mithalten zu können. Dafür hatte die UBS Milliarden in Übernahmen und die Anwerbung von Mitarbeitern gesteckt. Das Investmentbanking steckt weltweit auch wegen der Euro-Schuldenkrise in der Krise. Die Aussichten auf gigantische Gewinne wie einst sind gering, zumal nach der Finanzkrise die Banken mit strengeren Regulierungsvorschriften konfrontiert werden. Vor allem die strengeren Eigenkapitalvorschriften werden die Ergebnisse belasten.
Ermotti war vor knapp einem Monat an die UBS-Spitze gerückt, nach dem der bisherige Konzernchef Oswald Grübel wegen des Zockerskandals zurückgetreten war. Ein 31 Jahre alter Londoner Händler hatte der Bank durch nicht genehmigte Transaktionen einen Verlust von 2,3 Mrd USD eingebrockt. Trotzdem hat das Institut für die am nächsten Dienstag (25. Oktober) anstehenden Quartalszahlen einen leichten Gewinn angekündigt. Ermotti gilt bislang nur als Interimschef, hofft aber auf eine dauerhafte Nominierung.
enl/jha/wiz/uh

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