PRESSE/Logitech: Ausbau von Google-TV verzögert sich (AF)
(Ergänzt um Hintergrund, vor allem zu Logitech)
NEW YORK (awp international) - Der Ausbau des Internetfernsehens Google-TV verzögert sich. Google wolle die Software noch einmal überarbeiten, bevor weitere Hersteller ihre Geräte mit der Google-Software auf den Markt bringen, berichteten US-Medien zu Wochenbeginn. Kritiker hatten die Bedienung bei der ersten Vorstellung verrissen. Google-TV läuft auf speziellen Fernsehgeräten oder Settopboxen. Der japanische Elektronikkonzern Sony und der Computerzubehör-Hersteller Logitech sind an dem Projekt beteiligt.
Mit Google-TV will der Suchmaschinenspezialist Fernsehen und Internet verschmelzen. Der Zuschauer soll via Googles Browser Chrome direkt am Fernseher sowohl auf das Internet als auch auf Hunderte von Fernsehkanäle zugreifen und sie durchsuchen können. Eine Empfangs-Box von Logitech für Google-TV und weiteres Zubehör des Unternehmens ist in den USA seit rund zehn Wochen erhältlich.
Logitech hatte sich zuletzt trotz des verhaltenen Starts bei Google-TV zuversichtlich gezeigt. "Wir sind sehr optimistisch, aber es wird Zeit brauchen", hatte CEO Jerry Quindlen in der Vorwoche im Gespräch mit AWP über die Kooperation mit dem Internetriesen gesagt.
Der Technologiekonzern arbeite bereits an Verbesserungen bei den Produkten für Google-TV, hiess es. "Wir lesen in Kommentaren von Kunden unter anderem, dass sie sich einfachere Anwendungen wünschen", so der CEO. Es werde daher regelmässig Software-Updates und neue Anwendungen geben. Ein App-Store für Google-TV sei für das Frühjahr geplant, der das Interesse der Konsumenten ebenfalls erhöhen dürfte.
Auf der Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas im Januar wollten nun auch andere Hersteller wie Toshiba, LG und Sharp erste Apparate mit der Google-TV-Option vorstellen. Google habe die Unternehmen nun aber gebeten, ihre Neuheiten bis zur Überarbeitung zurückzuhalten, schrieben "New York Times" und "Wall Street Journal".
Es ist nicht der erste Rückschlag für Google-TV: Medienkonzerne hatten sich geweigert, ihre Inhalte herzugeben. Sie fürchten, dass dadurch das klassische, werbefinanzierte Fernsehen leidet. Onlinevideotheken wie Netflix oder Hulu erfreuen sich besonders in den USA grosser Beliebtheit und haben den Fernsehsendern bereits Zuschauer abgenommen. Neben Filmen sind hier auch Serien zu sehen.
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