PRESSE/Katar sucht nach Zukäufen in Deutschland
DÜSSELDORF/BERLIN (awp international) - Das Emirat Katar ist nach dem Einstieg bei Volkswagen und Porsche auf der Suche nach weiteren Investitionen in Deutschland. "In Europa und speziell in Deutschland gibt es noch eine Reihe anderer interessanter Unternehmen, auf die wir schauen werden", sagte Abdullah bin Hamad al Attiyah, Vize-Premier und zugleich Wirtschaftsminister von Katar, dem "Handelsblatt" (Dienstag)
Er warnte vor protektionistischen Bestrebungen. Vor zwei Jahren sei in Deutschland eine Debatte über Beschränkungen von Investitionsmöglichkeiten geführt worden, die zeitweise "in die falsche Richtung" gegangen sei. Tatsächlich wurde während der Grossen Koalition kontrovers über den Einfluss ausländischer Staatsfonds ? etwa aus dem arabischen Raum, aber auch aus Russland oder China ? auf deutsche Firmen diskutiert. Die Debatte mündete in eine Reform des Aussenwirtschaftsgesetzes. Die Abwehr von Staatsfonds ist aber nur in Ausnahmefällen möglich.
"Jetzt erscheint uns das Land wieder sehr offen für Investitionen. Und das ist sehr gut so. Es hilft der deutschen Wirtschaft", sagte al Attiyah. "Ich denke, wenn man schon früher einen anderen Kurs gefahren hätte, hätte man wirtschaftlichen Schaden verhindern können." Das gelte auch für andere europäische Länder. "In einer international vernetzten Wirtschaft muss das Motto lauten: Jeder braucht jeden."/stb/tw