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PRESSE/Finanzaufseher planen Milliardenlasten für grosse Versicherer

Dieser Inhalt wurde am 13. Oktober 2010 - 17:28 publiziert

BERLIN (awp international) - Den Versicherern drohen laut einem Pressebericht wie schon den Banken ebenfalls strengere Auflagen seitens der Aufseher. Bei den Beratungen am Rande des Weltbanktreffens in Washington am Wochenende geriet der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstag) zufolge auch die Assekuranz stärker in den Fokus. Auch grosse Versicherer sollen demnach künftig zusätzliches Eigenkapital vorhalten und so zusätzliche Milliardenlasten schultern.
Dem Bericht zufolge dürfte In Deutschland von einer solchen Regelung mit Sicherheit Europas grösster Versicherer Allianz betroffen sein. Auch der weltgrösste Rückversicherer Munich Re mit der Erstversicherungstochter Ergo könnte auf einer entsprechenden Liste auftauchen, zitiert die Zeitung aus Aufsichtskreisen. Dasselbe gelte für den Hannoveraner Talanx-Konzern, zu dem die Marke HDI Gerling und die Mehrheit des weltweit viertgrössten Rückversicherers Hannover Rück gehören.
Seit einigen Wochen arbeitet ein Unterausschuss des Finanzstabilitätsrats (FSB), in dem Notenbanken und Finanzaufseher vertreten sind, an neuen Regeln für grosse Finanzkonzerne. Die Initiative, Versicherungskonzerne mit einzubeziehen, geht laut der "Welt" vor allem von den USA aus. "Den Amerikanern sitzt der American International Group (AIG)-Schock noch in den Knochen", zitiert die Zeitung es aus dem Umfeld der Beratungen. Für Deutschland seien die Auswirkungen für die Versicherer viel relevanter als die Folgen für Banken. Deutschland sei unter den weltgrössten Versicherern deutlich besser vertreten als unter den grössten Banken.
Dem Bericht zufolge wiegen sich die Versicherer in der Regulierungsdebatte weitgehend in Sicherheit. Laut der "Welt" kam bei einer Besprechung von Bundesbankpräsident Axel Weber und dem obersten deutschen Finanzaufseher Jochen Sanio mit Bankenvertretern in Washington die Sprache jedoch bereits auf eine Beteiligung der Versicherungsunternehmen. "Die Versicherer wissen noch gar nichts von ihrem Glück?, sagten mit den Beratungen vertraute Personen der "Welt".
Für Banken ist in den Plänen des FSB ein Aufschlag auf die mit dem neuen Standard Basel III bereits verschärften Kapitalquoten geplant, um den Sicherheitspuffer zu vergrössern. Die Beratungen über die Versicherer stünden noch am Anfang, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise. Es seien noch viele Fragen zu klären, sodass auch beim G20-Gipfel im November noch keine abschliessenden Beschlüsse zu erwarten seien. Überträgt man die Stossrichtung der Bankenpläne allerdings auf die Assekuranz, könnten auf grosse Versicherer neue Kapitalanforderungen in Milliardenhöhe zukommen.
Die Finanzaufsicht BaFin wollte sich zur Betroffenheit der Versicherer von den FSB-Plänen auf Nachfrage der Zeitung ebenso wenig äussern wie Sprecher von Allianz und Munich Re./stw/fn

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