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PRESSE/EU-Wirtschaftskommissar Rehn ermahnt grosse Euro-Staaten

Dieser Inhalt wurde am 20. Oktober 2011 - 19:20 publiziert

DÜSSELDORF (awp international) - EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn hat Deutschland und Frankreich ermahnt, ihre Meinungsverschiedenheiten bei der Bewältigung der Euro-Schuldenkrise beizulegen. "Es ist sehr wichtig, dass Deutschland und Frankreich gut zusammenarbeiten und Fortschritte machen", sagte Rehn dem "Handelsblatt" (Freitag).
Im deutsch-französischen Streit um die Hebelung des Euro-Rettungsfonds schlug sich Rehn indirekt auf die Seite Deutschlands. Er liess erkennen, dass er die von Frankreich geforderte Bank-Lizenz für den Euro-Rettungsfonds EFSF für problematisch hält. "Wir müssen aufpassen, was der EU-Vertrag erlaubt und was nicht. Eine direkte Verbindung zwischen der EZB-Refinanzierung und dem EFSF könnte schwierig werden", sagte Rehn.
Zugleich forderte er Italien auf, sein Spar- und Reformprogramm konsequent umzusetzen. Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi müsse beim Euro-Gipfel am Sonntag "ein klares Bekenntnis zur Haushaltskonsolidierung und Strukturreformen abgeben", sagte Rehn. Italien müsse einen "Zeitplan" liefern, wann "konkrete Entscheidungen" zum Reformprogramm getroffen werden. Nötig seien eine Öffnung der staatlich geschützten Berufe, eine Arbeitsmarkt- sowie eine Justizreform.
Der Finne distanzierte sich zudem von der Idee, Schwellenländer wie China oder Russland zur Finanzierung des Euro-Rettungsschirms heranzuziehen. "Es gibt den Vorschlag, über den IWF die Überschüsse der aufstrebenden Länder für die EFSF-Finanzierung zu erschliessen. Das hätte allerdings sehr weitreichende politische Konsequenzen", sagte Rehn. "Letztlich würde es bedeuten, dass Chinesen, Brasilianer und Russen indirekt einen Platz am Tisch der Eurozone bekämen." Eine solche Entscheidung hätte nach seiner Einschätzung "eine nicht zu unterschätzende strategische Bedeutung"./jkr/stw

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