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PRESSE/Deutsche-Bank-Chefkontrolleur in Datenaffäre entlastet

Dieser Inhalt wurde am 17. Dezember 2009 - 08:20 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Die Datenaffäre der Deutschen Bank steht nach einem Pressebericht kurz vor dem Abschluss. Der Finanzaufsicht BaFin liege der von ihr in Auftrag gegebene Prüfbericht vor, schreibt das "Handelsblatt" am Donnerstag unter Berufung auf Finanzkreise. Die Aufsicht werte den Bericht nun aus, um dann mögliche Konsequenzen zu prüfen, hiess es. Es stehe allerdings bereits fest, dass der Prüfbericht den in der Affäre in die Kritik geratenen Aufsichtsratschef Clemens Börsig entlaste. Die Bafin war für eine Stellungnahme am Morgen zunächst nicht zu erreichen, die Deutsche Bank lehnte einen Kommentar ab.
Detektive sollen im Auftrag der Deutschen Bank mit unlauteren Methoden missliebige Aktionäre und eigenes Führungspersonal ausgespäht haben. Die Bank ging mit der Geschichte im Mai selbst an die Öffentlichkeit. Die Staatsanwaltschaft, der hessische Datenschutz-Beauftragte und die Bafin starteten daraufhin eine Untersuchung. Die Strafverfolger haben auch tatsächlich Hinweise darauf gefunden, dass gegen den Datenschutz verstossen wurde und ermitteln gegen die Detektei. Aufsichtsrat und Vorstand hatte die Staatsanwaltschaft dagegen zwischenzeitlich entlastet.
Die Deutsche Bank wirft dem früheren Leiter der Investor Relations und dem ehemaligen Sicherheitschef vor, die zwielichtigen Aktionen angestossen zu haben. Das Institut hat deshalb beide Mitarbeiter bereits vor Monaten entlassen. In der Branche wurde dies vielerorts als Bauernopfer gewertet. Die Betroffenen zogen vor das Arbeitsgericht. Zwischenzeitlich war auch Aufsichtsratschef Clemens Börsig in die Schusslinie geraten. Er habe die Spitzeleien gebilligt, lautete der Vorwurf.
Die Schnüffeleien zielten nach bisherigem Kenntnisstand auf den kritischen Aktionär Michael Bohndorf ab. Die Deutsch-Banker vermuteten demnach, dass Bohndorf mit ihrem Intimfeind Leo Kirch gemeinsame Sache macht. Kirch überzieht die Deutsche Bank seit Jahren mit Prozessen, weil er sie für den Niedergang seines Medienimperiums mitverantwortlich macht. Auf Bohndorf soll unter anderem ein weiblicher "Lockvogel" angesetzt worden sein. Zudem sollen die von der Deutschen Bank beauftragten Detektive einen Bespitzelungsversuch bei Kirchs Anwälten gestartet, dann jedoch abgebrochen haben./das/gr

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