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PRESSE/ArcelorMittal kündigt weitere Erhöhung der Stahlpreise an

Dieser Inhalt wurde am 19. Mai 2010 - 09:08 publiziert

DÜSSELDORF (awp international) - Der weltgrösste Stahlkonzern ArcelorMittal will im Juli zum dritten Mal in diesem Jahr die Preise erhöhen. Um fast ein Drittel soll es für die Kunden in Deutschland teurer werden, kündigte Vorstand Robrecht Himpe im "Handelsblatt" (Mittwoch) an. Der Preis für den von der Autobranche gefragten warmgewalzten Flachstahl solle etwa auf 650 Euro pro Tonne steigen. Im ersten Quartal kostete die Tonne noch 380 Euro, im zweiten 480 Euro. Himpe begründete die Erhöhung mit dem Anstieg der Preise für Eisenerz und Kohle.
Der ArcelorMittal-Manager deutete bereits weitere Aufschläge an und verwies auf den gesunkenen Euro-Kurs. "Sollte dieser schwach bleiben, dann werden wir die Preise um 20 bis 30 Euro im August oder September anheben müssen", sagte Himpe. Da Rohstoffe in Dollar abgerechnet werden, führt der Verfall des Euro zu weiteren Belastungen. Für die weitere Zukunft dürfte sich die Situation aber beruhigen, sagte Himpe. Preiserhöhungen wie in diesem Jahr werde es nicht mehr geben. Die Stahlverbraucher müssten sich aber auf ein "dauerhaft hohes Niveau" einstellen.
Auch die deutschen Stahlunternehmen ThyssenKrupp und Salzgitter haben Preiserhöhungen angekündigt. Es ist aber unklar, ob sie diese durchsetzen können. Der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co (KlöCo) äusserte in der vergangenen Woche die Befürchtung, dass die Preise sogar wieder unter Druck geraten könnten, weil die reale Nachfrage weiter schwach sei. Die Stahlkocher hätten ihre Kapazitäten zu schnell hochgefahren. Das sei in den vergangenen Monaten noch gut gegangen, weil viele Kunden ihre Lager angesichts aufgebrauchter Vorräte und der erwarteten Preissteigerungen wieder aufgefüllt hätten. Dieser Entwicklung drohe nun ein Ende, sagte KlöCo-Chef Gisbert Rühl.
Dagegen gaben sich einige Analysten optimistisch, dass die Stahlkonzerne angesichts der wieder auf mehr als 90 Prozent gestiegenen Auslastung ihrer Anlagen die Preiserhöhungen auch durchsetzen können.
Trotz der von den Bergbaukonzernen durchgesetzten kurzfristigeren Kontrakte für die Rohstofflieferungen will ArcelorMittal an Jahresverträgen mit seinen Kunden festhalten. Himpe kündigte aber an, mehr Flexibilität bei den Preisen festschreiben zu wollen. "Wir brauchen eine neue Formel", sagte er der Zeitung. Die Verhandlungen gestalten sich nach Angaben vieler Stahlkonzerne bislang schwierig, da die Abnehmer auf feste Preise pochen./nl/nmu/tw

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