Posttarife: Standardbriefe werden nicht teurer
Die Kundschaft der Schweizer Post muss ab dem nächsten Jahr für Standardbriefe bis 100 Gramm nicht tiefer ins Portemonnaie greifen. Teurer werden dagegen grössere Briefe, Massensendungen und Pakete.
Die Post wollte ihre Tarife auf Anfang 2001 zum Teil massiv erhöhen. Bundesrat Moritz Leuenberger, der Vorsteher der Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), lehnte diese Begehren in der Hauptsache ab, wie er am Freitag (21.07.) bekannt gab.
Standardbriefe unverändert 70 oder 90 Rappen
Nicht genehmigt wurde insbesondere die Erhöhung um zehn Rappen für Standardbriefe bis zu einem Gewicht von 100 Gramm. Damit kosten Einzelbriefe per A- und per B-Post (Zustellung am Tag nach der Aufgabe oder innert dreier Tage) auch künftig 90 respektive 70 Rappen.
In diese Kategorie fallen 99 Prozent des Briefverkehrs sowohl der Privatkunden wie auch der Kleinunternehmen. In den Standardcouverts, die bis 20 Millimeter dick sein dürfen, haben bis zu 17 Blatt Papier im A4-Format Platz, auf beiden Seiten beschrieben sogar ein 34-seitiger Roman, wie Leuenberger ausführte.
Preisaufschlag für Midi-, Maxi- und Grossbriefe und Pakete
Grünes Licht gab das UVEK hingegen für die Einführung einer neuen Tarifstufe von 101 bis 250 Gramm, den so genannten Midibrief. Briefe über 100 Gramm müssen von der Post handsortiert werden und erfordern einen Mehraufwand, der laut Leuenberger einen Aufschlag rechtfertigt. Midibriefe werden mit der A-Post 1.30 Franken und mit der B-Post 1.10 Franken kosten.
Weitere Portoerhöhungen in der Grössenordnung von 40 Rappen bis 1.50 Franken wurden bei den Maxi- und Grossbriefen bewilligt. Neu kosten Maxi- und Grossbriefe je nach Kategorie 1.80 Franken bis zu fünf Franken.
Für die Beförderung von Kleinpaketen verlangt die Post künftig fünf Franken und mehr; da heisst über einen Franken mehr als heute. Pakete bis fünf Kilogramm kosten in Zukunft sieben Franken, Pakete bis zehn Kilogramm zehn Franken.
Trotz den jüngsten Entscheiden gehörten die Posttarife in der Schweiz zu den günstigsten in Europa, betonte Leuenberger vor den Medien.
Post bedauert UVEK-Entscheid
Die Post bedauert, dass das Departement Leuenberger die bei der Briefpost geforderten Preiserhöhungen nur teilweise genehmigt hat. Der Entscheid habe Mindereinnahmen von ungefähr 100 Millionen Franken zur Folge, erklärte die Post am Freitag.
Immerhin könne nun die neue Tarifstruktur realisiert werden, welche neue Abstufungen bei den Sendungen von 101 bis 250 Gramm wie auch einen erweiterten Spielraum bei den Mengenrabatten für Massensendungen ermögliche.
Mit Befriedigung nahm die Post dagegen die Anpassungen im Paketbereich zur Kenntnis. Damit werde in diesem Bereich ein verbessertes und differenzierteres Angebot möglich.
swissinfo und Agenturen

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