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Zu "grosser" Erfolg für den Zivildienst

Im Jahr 2009, nach der Abschaffung der Gewissensprüfung, sind mit 7000 fast dreimal mehr Gesuche für den Zivildienst eingegangen als erwartet wurde. Das schafft Probleme. Die Armee rekrutiert jährlich 21'000 Personen.

Dieser Inhalt wurde am 31. Dezember 2009 publiziert Minuten

Wer statt Militär- einen Zivildienst leisten will, muss seit dem 1 April dieses Jahres nicht mehr zur Gewissensprüfung antreten. Die Vollzugsstelle für den Zivildienst im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD) musste nun aber statt der erwarteten 2500 rund 7000 Gesuche bearbeiten, wie deren Leiter Samuel Werenfels gegenüber Radio DRS sagte.

Etwa 1300 stammen laut Werenfels von Rekruten. Mehr als die Hälfte der Gesuchsteller hätten aber die Rekrutenschule und viele von ihnen auch schon Wiederholungskurse absolviert, bevor sie um den Wechsel zum Zivildienst ersuchten, hielt er fest.

Die grosse Anzahl der Zivildienstgesuche ist offenbar für die Armee ein Problem. Verteidigungsminister Ueli Maurer möchte deshalb Gesuche für den Zivildienst während der Rekrutenschule verbieten.

Werenfels warnt davor, das Kind mit dem Bad auzuschütten: "Das Gewissen ist keine feste Grösse.". Es entwickle sich vielmehr im Laufe des Lebens. Vater zu werden etwa könne die Lebenseinstellung und die Einstellung zum Militär verändern.

Er warnt vor überstürzten Massnahmen. Zuerst brauche es eine saubere Analyse, Es gehe etwa um die Frage, weshalb so viele Dienstpflichtige sich für den Zivildienst entscheiden und weshalb so viele junge Männer der Armee den Rücken kehrten.

swissinfo.ch und Agenturen

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