Schweiz verstärkt Hilfe für Haiti
Die Schweizer Hilfe für die Erdbebenopfer in Haiti ist in vollem Gang: Ein erstes Hilfsteam ist in Port-au-Prince eingetroffen. Weitere Hilfskräfte sind unterwegs ins Erdbebengebiet. Zudem werden rund 30Tonnen Hilfsgüter nach Haiti geschickt.
Bis Freitagabend sollten 32 Schweizer Experten in Port-au-Prince sein, sagte der Chef der Humanitären Hilfe, Toni Frisch, vor den Medien in Bern. Weitere vier Experten reisen am Samstag ab.
Das erste Team der humanitären Hilfe des Bundes, welches am Donnerstag im Katastrophengebiet eingetroffen ist, soll in erster Linie die Bedürfnisse abklären und Kontakte herstellen. Gleichzeitig werde die Organisation für den Empfang und die Verteilung von Hilfsgütern sichergestellt, hiess es weiter.
Ein Team von Medizinern sei bereits beim Albert-Schweizer-Spital in Dechappelles an der Arbeit. Andere Experten würden für die UNO eingesetzt.
Die Verteilung der Hilfsgüter bleibe ein Problem, sagte Frisch. Er zeigte sich aber optimistisch, dass die 30 Tonnen Hilfsgüter, die am Freitagmittag in Zürich in Richtung Haiti starteten, die Bedürftigen erreichen werden.
Ein zweiter Hilfsflug soll am Sonntag starten, kündigte Frisch an. Falls nötig, würden mit diesem Flug auch zwei Container-Notfallspitäler der Armee nach Haiti geschickt.
Das Budget der Schweizer Nothilfe für Haiti beläuft sich auf rund 3 Mio. Franken, wie Frisch sagte.
Auch das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) wird am Sonntag mehrere Tonnen Hilfsgüter nach Haiti fliegen, Caritas Schweiz in Zusammenarbeit mit Caritas Deutschland am Montag.
Gemäss dem Schweizer Botschafter in Port-au-Prince, Urs Berner, ist es der Botschaft inzwischen gelungen, über 100 der 180 an der Botschaft gemeldeten Schweizer Bürger zu kontaktieren. Von 60 Menschen gebe es jedoch nach wie vor kein Lebenszeichen.
Da auch drei Tage nach dem schweren Beben viele Opfer noch keine Hilfe erhalten haben, spitzt sich die Sicherheitslage zu. So haben etwa Plünderer die Lagerhäuser des Welternährungsprogramms (WFP) der UNO in der Hauptstadt Port-au-Prince ausgeraubt.
swissinfo.ch und Agenturen

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