Bahnfahren künftig jährlich teurer
Der Chef der Schweizerischen Bundesbahnen, Andreas Meyer, rechnet künftig mit jährlichen Preisaufschlägen bei der SBB. Ein abgestuftes Tarifsystem mit teureren Billettpreisen zu Stosszeiten oder Tempotarifen erwartet Meyer "frühestens in fünf Jahren".
"Für ein neues Preissystem muss man erst rechtlich die Grundlagen schaffen", sagte Meyer in einem Interview mit der SonntagsZeitung. Gleichzeitig brauche es den politischen Willen dafür.
Die SBB braucht Milliarden für Investitionen in Infrastruktur und Rollmaterial. Weil dem Bund "mit all seinen Sparprogrammen nicht ausreichend Mittel für die Bahnen zu Verfügung stehen", müssten die Kunden "diese Finanzierungslücke mittragen helfen", sagte Meyer in einem anderen Interview mit der NZZ am Sonntag.
Und dabei müssten alle helfen, auch die Rentner, ist der SBB-Chef überzeugt. Zwar würden "vorderhand" keine AHV-Rabatte abgeschafft. Aber wenn die Kosten nicht gedeckt würden, müssten Rabatte "allenfalls eingeschränkt werden".
Deutlicher wurde Meyer im Gespräch mit der Westschweizer Sonntagszeitung Matin Dimache: "Die arbeitende Generation trägt die Last der Pensionskassensanierungen während die Rentner von günstigeren Preisen profitieren. Ist es gerecht, diese Vorteile zu verlängern?" Alle müssten ihren Beitrag leisten.
Die SBB komme künftig voraussichtlich nicht um jährliche Preiserhöhungen herum, konstatierte der SBB-Chef weiter. "Es ist zu erwarten, dass die Billettpreise jährlich um etwa 3% ansteigen werden." Es sei aber schwierig, den Prozentsatz im Voraus abzuschätzen.
Zur Erinnerung: Im kommenden Dezember steigen die Billettpreise sowie die Preise für General- und Halbtax-Abonnemente.

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