Pascal Couchepin gedenkt der Opfer von Hiroshima
Auf dem ersten offiziellen Besuch eines Mitglieds der Schweizer Regierung in Hiroshima hat Innenminister Couchepin am Samstag den 220'000 Opfern der US-Atombomben auf Japan die Ehre erwiesen.
Zudem erinnerte der Bundesrat an den Schweizer IKRK-Delegierten Marcel Junod.
Der Neuenburger Marcel Junod (1904-1961) hatte sich 1945 nach den US-Angriffen auf Hiroshima und Nagasaki als erster ausländischer Arzt ein Bild der Lage verschafft.
"Wir sehen eine noch nie dagewesene Zerstörung. Das Stadtzentrum ist flach wie die Innenfläche einer Hand. Nichts steht mehr. Es ist eine Schreckensvision", schrieb Junod damals in seinem Bericht.
Couchepin habe am Samstag im Andenken an den Delegierten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) einen Strauss niedergelegt, sagte Jean-Marc Crevoisier, Sprecher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI).
Kranzniederlegung
Im Gedenkpark des Friedens von Hiroshima ehrte Couchepin die 220'000 Opfer der US-Atombomben vom 6. August 1945 auf Hiroshima und drei Tage später auf Nagasaki.
In der Tagesschau des Westschweizer Fernsehens TSR sprach der Bundesrat von einem historischen Drama, das für alle eine Warnung sei. "Nie mehr Atomwaffen", sagte er.
Die Kranzniederlegung beschloss den offiziellen Teil der Japanreise des Innenministers. Couchepin weilt seit Montag in Ostasien. Er unterzeichnete dabei insbesondere ein Abkommen über die Zusammenarbeit mit Japan in Wissenschaft und Technologie.
Weiter in die Mongolei
Im Anschluss fliegt Couchepin am Sonntag als erstes Mitglied des Bundesrates für einen offiziellen Besuch in die Mongolei. Gesundheitsminister Danzandarjagiin Tuya hat ihn eingeladen.
Couchepin trifft in Ulan Bator auch Sozial- und Arbeitsminister Damdingiin Demberel. Im Zentrum der Gespräche stehen laut Angaben des EDI das Gesundheitswesen sowie Fragen zu Arbeit und Sozialem.
Couchepin werde ausserdem von der Schweiz unterstützte Projekte der Entwicklungszusammenarbeit besuchen.
swissinfo und Agenturen
Schweiz - Japan
Bilaterale Beziehungen zwischen den beiden Ländern bestehen seit 1864.
Während des Zweiten Weltkriegs vertrat die Schweiz in Japan die diplomatischen Interessen von rund 20 Ländern, darunter den führenden alliierten Mächten.
Umgekehrt nahm die Schweiz gegenüber den Alliierten die diplomatischen Interessen Japans wahr.
Zwischen den beiden Ländern bestehen bilaterale Abkommen, unter anderem in den Bereichen Luftverkehr, Visa und Doppelbesteuerung.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Diskutieren Sie mit!