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Opferhilfe im Nordkaukasus: IKRK verstärkt Engagement in Inguschetien

Die internationale Hilfe im Nordkaukasus für die Flüchtlinge aus Tschetschenien ist weiterhin mit massiven Sicherheitsproblemen konfrontiert. Das IKRK will sein Engagement trotzdem ausbauen - mit zusätzlicher medizinischer Hilfe an Inguschetien.

Dieser Inhalt wurde am 06. Dezember 1999 - 12:51 publiziert

Die internationale Hilfe im Nordkaukasus für die Flüchtlinge aus Tschetschenien ist weiterhin mit massiven Sicherheitsproblemen konfrontiert. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) will sein Engagement trotzdem ausbauen. In erster Linie soll die medizinische Hilfe an Spitäler in Inguschetien erhöht werden.

“Wir haben weiterhin die gleichen Sicherheitsprobleme”, erklärte IKRK-Sprecherin Suzanne Berger am Montag (06.12.) in Genf. Inguschetien könnten die IKRK-Mitarbeiter nur tagsüber sporadisch besuchen. Eine Rückkehr nach Tschetschenien stehe derzeit nicht zur Diskussion.

Eine IKRK-Delegation habe in der letzten Woche die inguschetische Hauptstadt Naltschik besucht und dabei grosse Bedürfnisse im medizinischen Bereich festgestellt, sagte Berger. Wegen des Flüchtlingszustroms und den mangelnden sanitären Einrichtungen sowie fehlender Heizungsmöglichkeiten seien Krankheiten angestiegen.

Der genaue Zeitpunkt der verstärkten IKRK-Hilfe für die Spitäler in Inguschetien ist noch offen. “Alle Hilfe verzögert sich enorm, weil wir nicht vor Ort sind”, betonte die IKRK-Sprecherin. Auch Hilfstransporte seien wegen der Sicherheitslage nicht einfach.

Die Bevölkerung Inguschetiens hat sich wegen dem Flüchtlingsstrom aus Tschetschenien nahezu verdoppelt. Nach Angaben der lokalen Behörden sind bisher über 225'000 Personen aus Tschetschenien in die Nachbarrepublik geflüchtet.

Das IKRK hat derzeit vier ausländische Delegierten in Naltschik in der Republik Kabardino-Balkarien stationiert. Die Organisation verfügt in der Region zudem über rund 150 lokale Mitarbeiter.

In Tschetschenien selber ist eine Wiederaufnahme der Hilfe des IKRK derzeit ausgeschlossen. Die 15 lokalen Mitarbeiter in Grosny wurden vor einem Monat aus Sicherheitsgründen abgezogen. Das IKRK hatte zuvor auch die Kontakte mit den bewaffneten Gruppen in Tschetenschenien verloren.

Es sei sehr schwierig, die Kontakte mit den Rebellengruppen wieder aufzunehmen, sagte Berger. Eine Rückkehr des IKRK nach Tschetschenien hänge aber unter anderem von Sicherheitsgarantien der Separatisten-Gruppen ab.

SRI und Agenturen

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