Navigation

Olympische Spiele eröffnet

Der Einzug des Schweizer Teams. Keystone

Mit einem farbenfrohen Spektakel und unter schärfsten Sicherheits-Vorkehrungen sind in Salt Lake City die olympischen Winterspiele eröffnet worden.

Dieser Inhalt wurde am 09. Februar 2002 publiziert Minuten

Nach einer perfekt choreographierten, vom Publikum frenetisch bejubelten Zeremonie eröffnete US-Präsident George W. Bush kurz nach 21 Uhr Ortszeit (5 Uhr Samstag MEZ) das 16-tägige Spektakel. Bush wich aber als erstes Staatsoberhaupt in der olympischen Geschichte von der traditionellen Formel ab.

Gemäss Charta hätte Bush sagen müssen: "Ich erkläre die Spiele von Salt Lake City zur Feier der XIX. Olympiade für eröffnet." Tatsächlich sagte der US-Präsident: "Im Namen einer stolzen, entschlossenen und dankbaren Nation erkläre ich die Spiele von Salt Lake City zur Feier der Olympischen Winterspiele für eröffnet."

Damit knüpfte der amerikanische Präsident an die besonderen Umstände an, unter denen diese Spiele fünf Monate nach den Attentaten von New York und Washington durchgeführt werden.

15'000 Kräfte waren für die Sicherheit bei der Eröffnungsshow aufgeboten worden. Der zivile Flugverkehr über der Olympia-Stadt wurde eingestellt.

11. September wirft Schatten

Zum Auftakt des rund zweieinhalbstündigen Eröffnungs-Zeremoniells wurde der Opfer der Terroranschläge vom 11. September gedacht. Eine von acht US-Athleten und Feuerwehrmännern gebildete Ehrenformation trug die so genannte "Ground Zero"-Flagge in die Sportstätte. Eskortiert wurden sie dabei von New Yorker Polizisten.

Die Fahne hatte bis zur schrecklichen Terror-Attacke über dem World Trade Center geweht. Das zum Teil zerrissene Sternenbanner war von Feuerwehrleuten aus den Trümmern geborgen worden. Fünf Monate später rückte die Flagge nun noch einmal in den Fokus der Weltöffentlichkeit.

77 Länder vertreten

Athleten aus 77 Ländern präsentierten sich bei klirrender Kälte den 52'000 begeisterten Zuschauern. Als erste Mannschaft der teilnehmenden Nationen zog traditionsgemäss das griechische Team in das Stadion ein.

An der Spitze und als Fahnenträger der 120er-Delegation der Schweizer Equipe betrat der Snowboard-Olympiasieger Gian Simmen das randvolle Rice-Eccles-Stadion. Den Abschluss beim Einmarsch der Nationen bildete das amerikanische Olympiateam, das mit besonders starkem Beifall begrüsst wurde.

Mit 2531 Sportlern wird bei den ersten Winterspielen des neuen Jahrhunderts die bisherige Rekord-Teilnehmerzahl von Nagano 1998 um rund 200 übertroffen.

Indianische Tänze und Sting

Ohne aufdringlich zu wirken, präsentierte der künstlerische Produktionschef Kenny Ortega gekonnt zwei amerikanische Themen auf und neben dem oval gestalteten Eisfeld: Tanzende Indianergruppen und die Eroberung des amerikanischen Westens.

Als einer der Stargäste trat der englische Popstar Sting im von Hollywood-Produzent Don Mischer kreierten Programm auf.

IOC-Präsident Rogge zeigte in seiner kurzen Rede, dass ihm die Glaubwürdigkeit des Sports am Herzen liegt. "Es geht nicht nur darum, wer die Ziellinie als Erster überquert", sagte er. "Ein Champion ist mehr als ein Gewinner. Ein Champion ist einer, der die Spielregeln respektiert, der Doping zurückweist und mit Fairplay kämpft."

Dann erloschen die Flutlichter - und das olympische Feuer begann zu brennen. Es wurde vom früheren Eishockeyspieler Mike Eruzione entzündet, dem Captain jener US-Eishockeymannschaft, die 1980 die Sowjetunion schlug und die Goldmedaille gewann.

swissinfo und Agenturen

Artikel in dieser Story

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Diskutieren Sie mit!

Diesen Artikel teilen

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?