OIL/Preise legen leicht zu - Hoffnung auf Einigung beim EU-Gipfel
NEW YORK/LONDON/WIEN (awp international) - Die Ölpreise sind am Donnerstag mit der Aussicht auf eine Einigung beim EU-Gipfel zur Schuldenkrise leicht gestiegen. Die Hoffnung auf eine Eindämmung der Krise habe den Handel an den Ölmärkten in Schwung gebracht und die Ölpreise leicht in die Gewinnzone steigen lassen, hiess es von Händlern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete im frühen Nachmittagshandel 109,00 US-Dollar und damit 61 Cent mehr als zum Handelsschluss am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) zur November-Lieferung stieg um 35 Cent auf 86,46 Dollar.
Im frühen Handel hatte noch Skepsis mit Blick auf die Ergebnisse des EU-Gipfels geherrscht. Das habe auch die Ölreise unter Verkaufsdruck gesetzt, sagten Händler. Am späten Vormittag tauchten dann Spekulationen über eine mögliche Einigung in Streitfragen über die künftige Ausgestaltung des Euro-Rettungsschirms EFSF auf. Der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte, er rechne mit einem "sehr positiven Ergebnis" des Gipfels.
Die Ölmärkte werden nach Einschätzung von Händlern von den aktuellen politischen Diskussionen in der Eurozone bestimmt. "Wir haben derzeit politische Märkte", kommentierte beispielsweise der Ölexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank den Handel. Vor dem EU-Gipfel am kommenden Wochenende könnten die Ölpreise noch häufiger auf verschiedene Gerüchte und Spekulationen aus den europäischen Hauptstädten reagieren.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte unterdessen ebenfalls zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 108,65 US-Dollar. Das sind 71 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/hbr