OIL/Preise deutlich gefallen - Sorge vor sinkender Nachfrage belastet
NEW YORK/LONDON/WIEN (awp international) - Die Ölpreise sind am Montag deutlich abgerutscht. Händler nannten als Ursachen für die Preisrückgänge an den Ölmärkten die Sorge der Investoren vor einer weiteren Eskalation der Schuldenkrise in der Eurozone, Meldungen über einen Rückgang der chinesischen Ölimporte und unerwartet schwache Konjunkturdaten aus den USA. Im Mittagshandel verbilligte sich ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent mit Auslieferung im August um 1,32 US-Dollar auf 117,01 Dollar. Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 1,22 Dollar je Fass auf 94,98 Dollar.
Nach Einschätzung von Experten der Commerzbank setzen enttäuschende Arbeitsmarktdaten aus den USA vom vergangenen Freitag die Preise an den Ölmärkten weiter unter Verkaufsdruck. Die schwachen Arbeitsmarktdaten würden bei den Investoren Zweifel schüren, dass sich die Ölnachfrage im weltgrössten Ölverbrauchsland nennenswert erholen werde. Dies belaste insbesondere den Preis für US-Öl, hiess es bei der Commerzbank.
Allerdings scheine sich auch die Ölnachfrage im weltweit zweitwichtigsten Verbrauchsland China angesichts der hohen Preise abzuschwächen, schreiben die Commerzbank-Experten weiter. Der chinesische Zoll meldete für Juni einen Rückgang der Rohölimporte um etwa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei die Ölimporte auf den tiefsten Stand seit acht Monaten zurückgefallen seien.
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) weiter gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 112,68 US-Dollar. Das waren 1,92 Dollar mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/jsl