OIL/Ölpreise sinken kräftig - Aktien und Dollar belasten
NEW YORK/LONDON/WIEN (awp international) - Die Ölpreise sind am Dienstag kräftig gesunken. Händler nannten die schwachen Aktienmärkte und den festen Dollar als Belastungsfaktoren. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Juli kostete gegen Mittag 67,60 US-Dollar. Das waren 2,61 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 2,49 Dollar auf 68,68 Dollar.
Ausschlaggebend für die schwache Verfassung der Öl- und Aktienmärkte sind laut Händlern anhaltende Sorgen um die hohe Staatsverschuldung im Euroraum. Verschärfend kommen Sorgen um das spanische Bankensystem hinzu. Am Wochenende musste eine regionale Sparkasse nach einer gescheiterten Fusion von der spanischen Notenbank gestützt werden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) forderte am Dienstag, das spanische Bankensystem müsse reformiert werden.
Die Commerzbank sieht den aktuellen Abwärtstrend am Ölmarkt aber auch spekulativ getriebenen. So setzten die Marktteilnehmer zusehends auf sinkende Ölpreise, heisst es in einer Studie. Innerhalb der letzten zwei Wochen hätten sich die Positionen von Investoren, die auf steigende Ölpreise setzten, nahezu halbiert. "Kurzfristig dürfte dieser Trend anhalten."
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen leicht gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 68,59 Dollar. Das waren zwölf Cent mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./bgf/jha/