Neues Gesicht an der Unia-Spitze
Die grösste Gewerkschaft der Schweiz hat einen neuen Co-Präsident. Der 54-jährige Andreas Rieger teilt sich mit Renzo Ambrosetti die Führung der Unia.
Rieger, von den Delegierten mit 107 von 111 möglichen Stimmen gewählt, nimmt den Platz des zurücktretenden Vasco Pedrina ein.
Andreas Rieger kündigte an, sich für mehr Respekt vor den Arbeitnehmern wehren zu wollen.
Gemeinsam mit Renzo Ambrosetti wird er zukünftig die Unia leiten. Rieger, der auch Vizepräsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes ist, nimmt den Platz von Vasco Pedrina ein, der nach 15 Jahren an der Spitze grosser Gewerkschaften kürzer treten will.
Vermehrt weibliche Unia
Rieger setzte sich in seiner Antrittsrede für eine mobilisierungsstarke, intelligente, junge und vermehrt weibliche Unia ein, wie es im Communiqué heisst.
Es brauche eine starke Gewerkschaft, angesichts des fehlenden Respekts gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
Lange gewerkschaftliche Erfahrung
Rieger kann auf jahrelange Gewerkschaftserfahrung zurückgreifen:
Seine Karriere startete er 1981 als Präsident der Gruppe Privatkliniken der Zürcher Sektion des Verbands des Personals öffentlicher Dienste VPOD.
1991 wurde er Präsidial- und Bildungssekretär der Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI). Ab dem Jahr 2000 amtete er als Geschäftsleitungsmitglied der GBI und gilt als einer der Wegbereiter des Zusammenschlusses zur Grossgewerkschaft Unia.
Laut Unia war Rieger verantwortlich für verschiedene gewerkschaftliche "Schlüsselkampagnen". Dazu gehörten unter anderem die Forderung nach dem Mindestlohn von 3000 Franken.
Rieger verfüge über ausgewiesene konzeptionelle Stärken, so die Unia.
swissinfo und Agenturen
In Kürze
Die Unia wurde im Oktober 2004 aus einem Zusammenschluss der Gewerkschaften Bau und Industrie (GBI), Schweizerischer Metall- und Uhrenarbeiterverband (SMUV), Verkauf, Handel, Transport, Lebensmittel (VHTL), Dienstleistung unia und der Genfer Gewerkschaft im Tertiärsektor actions gegründet.
Mit rund 200'000 Mitgliedern und 1000 Mitarbeitenden ist sie die grösste Gewerkschaft der Schweiz.
Die UNIA handelt rund 500 Gesamtarbeitsverträge (GAV) in über 80 Branchen aus. Unter die GAV fallen rund eine Million Beschäftigte. Zudem führt sie die grösste Arbeitslosenkasse der Schweiz.

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