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Neues Check-in im Test

Airlines fordern immer mehr Informationen über Passagiere. www.checkport.info

Der Flughafen Zürich will im Dezember ein neues System für das Check-in testen. Es soll die Sicherheit erhöhen und die Wartezeiten verkürzen.

Dieser Inhalt wurde am 01. Dezember 2004 publiziert Minuten

Das neue Verfahren wird auf ausgewählten Flügen getestet, bevor es weltweit lanciert werden soll.

Der sogenannte "Secure Check" des Bodenabfertigers Swissport im Flughafen Zürich sammelt biometrische Daten, wie Fingerabdrücke, Fotos und Informationen aus Pässen.

Diese Daten werden auf einer speziellen Sicherheitskarte gespeichert, die der Passagier beim Check-in vorweisen kann.

"Fluglinien fordern immer mehr zusätzliche Informationen über Passagiere", sagt Swissport-Sprecher Stephan Beerli gegenüber swissinfo.

Das sei unter anderem auf die hohen Bussen zurückzuführen, die Fluggesellschaften bezahlen müssen, wenn sie Passagiere mit unvollständigen Reisedokumenten transportieren.

"Die Gesellschaften fordern diese Extrakontrollen vom Bodenpersonal", sagt Beerli weiter.

Fingerabdrücke

Das neue System von Swissport vereinfacht das Verfahren indem es diese Detailinformationen im Voraus sammelt. Die Reisenden müssen dann am Check-in-Schalter nur noch ihre Fingerabdrücke geben, um die auf der Karte gespeicherten Daten zu bestätigen.

Swissport hofft, dass diese Daten künftig auch für das Auschecken verwendet werden können. "Bis das System in diesem Bereich eingeführt werden kann, braucht es jedoch intensive Vorbereitung und viel Arbeit, insbesondere mit den Einwanderungsbehörden", warnt Beerli.

Der neue "Secure Check" soll weder Grenz- noch Passagierkontrolle ersetzen. Trotz des neuen Systems müssen Reisende nach dem Check-in immer noch Pässe und Handgepäck vorweisen.

Zudem belastet das neue System das Bodenpersonal. Die Schalterbeamten beim Check-in müssen künftig nämlich sowohl die Passagiere identifizieren wie auch weiterhin deren Reisedokumente kontrollieren.

Datenschutz

Swissport dagegen hebt die Verbesserung für Reisende in den Vordergrund.

Das Check-in, bei dem die biometrischen Daten aufgenommen werden, dauere zwar etwas länger. Das Verfahren werde jedoch beträchtlich verkürzt, wenn der Reisende die Sicherheitskarte dann hat.

Die Karte und die darauf gespeicherten Daten gehörten den Reisenden, ergänzt Beerli. "Die gesammelten Informationen werden nur auf der Karte gespeichert. Daher ist das System auch unter datenschützerischen Gesichtspunkten unbedenklich."

Trotz allem ist die Sicherheitskarte nicht ganz unanfällig. Computerausfälle könnten das Verarbeiten von biometrischen Daten beeinträchtigen.

"Das ist eine der Fragen, die wir in der Pilotphase testen", erklärt Beerli. "Wir wären jedoch im Stande, Passagiere auch bei einem Zusammenbruch des Systems, abzufertigen."

swissinfo, Scott Capper
(Übersetzung aus dem Englischen: Nicole Aeby)

Fakten

"Secure Check" wird ab Dezember auf ausgewählten Flügen der nationalen Airline Swiss im Flughafen Zürich getestet.
Während des Check-in werden Pässe eingescannt und biometrische Daten erfasst.
Reisende können ihre Identität an den Flug-Gates mit einem Fingerabdruck bestätigen, der mit demjenigen auf der Karte verglichen wird.

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In Kürze

Der Bodenabfertiger Swissport beschäftigt 22'000 Leute auf 170 Flughäfen in 34 Ländern.
Der Konzern fertigt 70 Millionen Passagiere für 600 Airlines ab.

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