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Neuer Bischof für Lugano

Der designierte Bischof von Lugano, "Don Mino" Grampa. Keystone

Der neue Bischof von Lugano heisst Pier Giacomo Grampa. Der 67-jährige Rektor des Collegio Papio von Ascona tritt die Nachfolge von Giuseppe Torti an.

Dieser Inhalt wurde am 18. Dezember 2003 publiziert

Grampa wird am 25. Januar 2004 in der Kathedrale San Lorenzo in Lugano die Bischofsweihe erhalten. Er gilt als Mann des Dialogs.

Die Schweizerische Bischofskonferenz (SBK) nahm am Donnerstag mit Freude von der Ernennung Grampas Kenntnis. Zuvor hatte der Papst dem Vorschlag aus Lugano zugestimmt und die Ernennungsurkunde unterzeichnet.

Vor der Ernennung Grampas waren in der Diözese in einem Konsultativverfahren geeignete Kandidaten ermittelt worden. Aus dem Verfahren im Frühjahr war Grampa nicht als Kornfavorit hervorgegangen. Seine Ernennung ist denn auch eher eine Überraschung.

Bischof muss Tessiner Bürger sein

"Don Mino" Grampa wird der zehnte Bischof seit Gründung des Bistums Lugano im Jahre 1885. Sein Vorgänger, der gesundheitlich angeschlagene Torti, hatte letzten Januar seinen Rücktritt angekündigt. Am 1. Februar des kommenden Jahres wird er 76 Jahre alt.

Eine Vereinbarung zwischen dem Vatikan und dem Bundesrat besagt, dass der Bischof von Lugano unter Geistlichen ausgewählt werden muss, die im Tessin Bürger sind. Diese Forderung erfüllt der am 28. Oktober 1936 in Busto Arsizio (I) geborene Grampa, da er im Tessin eingebürgert wurde.

Seine Priesterweihe hatte Grampa 1959 in Lugano empfangen. Zwanzig Jahre später wurde "Don Mino" zum Rektor des Collegio Papio in Ascona ernannt, wo er Religion, Geschichte und Philosophie unterrichtete.

Grampa bürgt für Kontinuität

Der bisherige Priester von Ascona will "ein aufrichtiger, transparenter und loyaler Bischof" sein. Damit dürfte er das Bistum ähnlich führen wie Torti, der 1995 die Nachfolge von Eugenio Corecco angetreten hatte.

Corecco, der im März 1995 an einem Krebsleiden verstarb, war der katholisch-konservativen Bewegung "Comunione e Liberazione" nahe gestanden. Nach Coreccos eher stürmischer Amtszeit hatte der stillere und zurückhaltende Torti unter anderem die von seinem Vorgänger lancierten Initiativen irgendwie in den ordentlichen Gang der Diözese zu integrieren.

"Keine künstlichen Trennungen"

Das nicht auf Rosen gebettete Bistum trägt mit der neu geschaffenen theologischen Fakultät eine beträchtliche finanzielle Last, pro Jahr eine halbe Million Franken.

Unter Torti hatte das Bistum seine Rechnungsablage transparenter gestaltet. Zudem wurde die Tageszeitung "Giornale del Popolo" in eine Aktiengesellschaft übertragen, in der das Bistum nur noch als Minderheits-Aktionär beteiligt ist.

Welche Dossiers Grampa als erstes anpacken will, gab er am Donnerstag vor den Medien nicht preis; er wisse es selbst noch nicht. "Meine erste Pflicht wird sein, keine künstlichen Trennungen unter den Gläubigen zu schaffen", sagte er. In der heutigen Zeit mit all den verschiedenen Interessenkonflikten sei es wichtig, dass wenigstens die Kirche Einheit stifte.

Die lange Zeit, die zwischen dem Rücktritt von Bischof Torti und der Ernennung des Nachfolgers liegen, gelten als Ausnahme in der fast 120-jährigen Geschichte des Bischofsitzes Lugano. Dieser ist seit 1968 eigenständig, zuvor war es Teil einer Einheit gebildet aus den Bistümern Basel und Lugano.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Der designierte Bischof von Lugano heisst Pier Giacomo "Don Mino" Grampa.
Der am 28. Oktober 1936 in Busto Arsizio (I) geborene Grampa wurde später im Tessin eingebürgert.
Seine Priesterweihe hatte Grampa 1959 in Lugano empfangen.
Seit 1979 ist er Rektor des Collegio Papio in Ascona.

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