Neuer Bilfinger-Chef Koch sieht noch keine Abschwächung fürs Geschäft (AF)
FRANKFURT (awp international) - Der neue Bilfinger-Vorstandschef Roland Koch sieht noch keine Abschwächung der Nachfrage. "Unseren Kunden geht es grundsätzlich gut, es werden keine Aufträge storniert, unsere Auftragsbücher sind voll", sagte der frühere hessische Ministerpräsident und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). An der Prognose für dieses Jahr hielt er fest. Mittelfristige Ziele und einen strategischen Ausblick will Koch im vierten Quartal geben. Mit Blick auf die Konjunktur sagte er: "Deutschland hat sich sehr gut entwickelt." Die Wachstumsraten liessen sich vielleicht nicht ohne weiteres fortschreiben, aber von einer Rezession könne keine Rede sein.
Koch will in den ersten zwei Jahren seiner Amtszeit eine Milliarde Euro für Zukäufe investieren, wie er im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ/Freitagausgabe) sagte. Zudem müssten die zahlreichen Unternehmens-Zukäufen seines Vorgängers Herbert Bodner "zu einer immer enger zusammenwirkenden Einheit verschmolzen" werden.
Sorgen bereiten Koch die derzeitigen Versuche der Politik, die Schuldenkrise Europas zu lösen. "Wer anfängt, Europa zerfallen zu lassen, wird eine sehr lange Zeit der Zerstörung sehen", sagte er der "SZ". "Wer den Euro in Gefahr bringt, bringt niemanden mehr in Gefahr als Deutschland." Was die Schweiz derzeit zur Kursstützung des Frankens unternehme, sei nur "ein laues Lüftchen" gemessen an den Problemen, die auf Deutschland bei Wiedereinführung der D-Mark zukämen. "Die Bundesbank wäre vollkommen überfordert damit, die Währung nach dem Beispiel Schweiz zu fixieren."/ep/zb/stb