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Nestlé 9 Mte: Organisches Wachstum bei +7,3% - Ausblick leicht erhöht (Zus.)

Dieser Inhalt wurde am 20. Oktober 2011 - 15:05 publiziert

Vevey (awp) - Der weltgrösste Nahrungsmittel-Hersteller Nestlé hat sich im dritten Quartal weiter solide entwickelt und die Konkurrenz in vielen Bereichen geschlagen. Das organische Wachstum als wichtigste Kenngrösse sank im Vergleich zum Halbjahresresultat nur wenig, entsprechend hat der Konzern gar die Zielgrösse für diesen Wert im Gesamtjahr leicht erhöht. Die Aktie stand allerdings nach den Zahlen leicht unter Druck.
Das organische Wachstum in den ersten neun Monaten 2011 lag bei +7,3% und damit im Bereich der Schätzungen. Wechselkurseffekte verringerten den Umsatz um 15,1% bzw. akquisitionsbereinigte Veräusserungen (hauptsächlich Verkauf Alcon) um 5,7%. Insgesamt ergab sich so eine Gruppen-Umsatz von 60,9 Mrd CHF nach 70,4 Mrd in der Vorjahresperiode.
PREISKOMPONENTE INNERHALB ORGANISCHEM WACHSTUM NIMMT ZU
Das organische Wachstum war zu 4,1% auf Mengenwachstum (internes Realwachstum RIG) und zu 3,2% auf Preisanpassungen zurückzuführen. Im Vergleich zum Halbjahr (4,8/2,7%) zeigt sich somit ein Abnahme des Mengenwachstums bzw. eine Zunahme der Preiskomponente. Nestlé überwälzt also die höheren Rohstoffpreise auf die Kunden, muss dadurch aber einen Rückgang des Mengenwachstums in Kauf nehmen. Im Verlauf des Jahres dürfte sich dieser Effekt laut Nestlé gar noch etwas vergrössern.
Nestlé hat laut eigenen Worten eine "breit abgestützte Outperformance" gegenüber dem Marktwachstum bei Kategorien und Märkten erzielt. Nestlé spricht insgesamt von einem guten Wachstum in den entwickelten Märkten und zweistelligem Wachstum in den aufstrebenden Märkten. Im Detail sieht das so aus: Organisch wuchs der Konzern um 5,8% in Nord- und Südamerika, um 5,0% in Europa und um 13,1% in Asien, Ozeanien und Afrika. Die entwickelten Märkte legten 4,0% zu, die aufstrebenden Märkte erzielten ein Wachstum von 13,1%. Selbst in den schuldengeplagten Ländern wie Griechenland, Portugal, Spanien und Italien wuchs der Konzern. Auch mit Nespresso hat Nestlé "sehr gute" Wachstumsraten im Bereich von 20% erzielt, hiess es.
WACHSTUM 2011 LEICHT ÜBER ÜBLICHER BANDBREITE VON 5-6% ERWARTET
Nestlé-Chef Paul Bulcke sprach vor den Medien in Paris allerdings von einem "schwierigen Umfeld". Vor allem in Europa und den USA habe sich die Konsumentenstimmung eingetrübt, zudem belaste die Entwicklung einiger Währungen. Die ständige Verbesserung des Produktportfolios sowie eine Pipeline mit "bahnbrechenden Innovationen" hätten aber zu zahlreichen Marktanteilsgewinnen geführt. Auch seien die Marketingmassnahmen erhöht worden.
Der anlässlich der Halbjahreszahlen im August gegebene Ausblick für 2011 wurde leicht erhöht. Für das Gesamtjahr geht Nestlé neu "trotz Kostendrucks bei Rohstoffen" davon aus, die langfristige Bandbreite von 5%-6% organischen Wachstums "leicht zu übertreffen". Bisher war lediglich von einem Wachstum am oberen Rand der Bandbreite die Rede. Ferner werde weiterhin eine Margenverbesserung bei konstanten Wechselkursen angestrebt.
Diese Formulierung ("streben nach Margenverbesserung") hat allerdings bei gewissen Marktteilnehmern zu etwas Verwirrung gesorgt, weil sie angeblich etwas weniger optimistisch klingt als frühere Formulierungen. IR-Chef Roddy Child-Villiers sagte dazu gegenüber Analysten: "Der Konzern will das Nestlé-Modell erfüllen, das ist die heutige 'Key Message'." Nestlé beobachte die Entwicklung im Umfeld genau. "Wir können nicht ignorieren, dass sich die Dinge in den letzten Monaten geändert haben. Aber unsere Leute sind weiter im Einsatz, um eine höhere Marge zu erzielen."
Die Nestlé-Aktie notierte am frühen Nachmittag 0,6% tiefer bei 51,25 CHF und damit etwas schwächer als der Gesamtmarkt (SMI unverändert). Analysten bewerteten die Zahlen insgesamt aber positiv. "Ein Kaffee für Geniesser", titelte beispielsweise die ZKB ihren Kommentar. Wegelin sprach von einem "schmackhaften Wachstumsausweis" und sieht Nestlé als Fels in der Brandung.
uh/cf

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